Mit Nachtsichtgeräten gegen Raubkopierer
"Junge, langsam wird es eng" heißt es auf einem der neuen Plakate, die gerade junge Raubkopierer davon abhalten soll, weiterhin das illegale Geschäft mit Filmraubkopien zu betreiben. Die Möglichkeiten des Erwerbs illegaler Kopien sind vielfältig. Neben Flohmärkten ist natürlich vor allem das Internet das wichtigste Medium bei dieser Art Handel.
Im Netz gibt es gleich eine ganze Reihe von Tauschbörsen, die zum Beispiel "flatline.de" oder "sharesville.org" heißen. Diese Internetplattformen sind bereits aktenkundig und die Betreiber angeklagt wegen Urheberrechtsverletzung, ein Urteil erging erst kürzlich. Der Betreiber ist zu 5500 EUR Geldstrafe verurteilt worden.
Schwieriger gestaltet sich die Suche nach illegalen Kopien etwa bei der Internetplattform ebay, eine der erfolgreichsten weltweit. Obwohl die Firma ebay Sicherheitsteams beschäftigt, die nichts anderes tun, als den virtuellen Marktplatz nach Raubkopien abzusuchen, gibt es immer wieder Fälle, in denen das Urheberrecht verletzt wird. Maike Fuest, Pressesprecherin von ebay, erklärt dieses Phänomen mit der Unwissenheit vieler Käufer und Verkäufer:
"Dass zum Beispiel jemand, der alle Folgen einer bestimmten Fernsehserie mal aufgenommen hat, dann einfach denkt: Warum kann ich das denn jetzt nicht einfach mal verkaufen und das eben versucht. Sich überhaupt nicht bewusst ist, dass das schon ein Handel ist, der einfach nicht erlaubt ist, und da ist es eben schon ganz wichtig, dass man Aufklärung betreibt. "
Diese Aufklärung zu intensivieren, hat sich die Filmwirtschaft vorgenommen, gerade an Schulen, wo eine große Zahl von Raubkopien kursiert. Die "Zukunft Kino Marketing GmbH", kurz ZKM, startet in diesen Tagen die Kampagne "Respect", wobei das "c" in Respect umkreist ist wie beim Copyright-Zeichen. Diese Kampagne soll mit pädagogischen Mitteln bei den jugendlichen Käufern ein Bewusstsein dafür wecken, was legal ist und was nicht.
Im vergangenen Jahr, als die drastische Kampagne "Raubkopierer sind Verbrecher" gefahren wurde, habe es immerhin eine Stagnation bei den illegalen Raubkopien gegeben – rund 30 Millionen waren es. Für die Filmwirtschaft ist diese Stagnation bereits ein Erfolg, erklärt die Geschäftsführerin der ZKM, Elke Esser:
" Wir haben uns gerade für die Kampagne, die wir ausgewählt haben, deshalb entschieden, weil sie nicht mit dem erhobenen Zeigefinger argumentiert, weil sie auf sehr drastische Art darstellt, worum es geht: Nämlich: Wenn du die Filmindustrie beklaust, dann schlagen wir zurück, dann kann auch schon mal fünf Jahre Knast drohen, oder 50.000 EUR Geldstrafe. Das hat dazu geführt, dass diese Kampagne sehr intensiv diskutiert worden ist und dass der Begriff "Raubkopierer" sich durchgesetzt hat. Wir finden, das ist ein Erfolg.
Es sind zwar immer noch eine Milliarde EUR Schaden, die die Filmindustrie hinnehmen musste, aber bei einem gleichzeitigen Anstieg der technischen Ausstattung und Internetzugängen im Vergleich zum Jahr 2003, waren wir vor diesem Hintergrund davon ausgegangen, dass es zumindest einen Anstieg geben wird, der spürbar ist. "
Wie sehr die Filmindustrie beim Problem der Raubkopien in kleinen Schritten arbeiten muss, zeigt folgendes Beispiel: Das Hollywood-Epos "Troja" war im Netz nicht vor dem Kinostart zu bekommen, erst eine Woche später ist die erste illegale Kopie aufgetaucht. Ein kleiner, aber feiner Erfolg. Künftig werden in den Kinos vermehrt Nachtsichtgeräte zum Einsatz kommen, wenn auch nur stichprobenartig, und vor allem, wie Elke Esser betont, nicht ohne Kenntnis der Kinogänger. Die Intimsphäre soll gewahrt bleiben – das Kino soll nicht zum Hochsicherheitstrakt werden.
Das Thema Raubkopien betrifft allerdings nicht nur die Hollywoodproduktionen, sondern durchaus auch die kleineren, kulturell anspruchsvolleren Arthaus–Filme, betont Elke Esser:
"Wir wissen, das für den Film "Goodbye Lenin" zwischen Kinostart und DVD-Start eine Schadensmenge von 770.000 Kopien existiert hat. Wenn man diese Zahl von Raubkopien darauf zurückfährt, was der Produzent von Goodbye,Lenin an Tantiemen bekommen hätte, dann wäre das die Ausgangssumme, für die er zwei neue deutsche Filme hätte machen können. Vor dem Hintergrund warne ich davor, zu sagen, Raubkopien, das ist nur ein Thema, was Hollywood-Blockbuster betrifft, sondern es ist tatsächlich auch ein Thema, was die kulturelle Vielfalt betrifft. "
Doch trotz der vielfältigen Aktivitäten, die die Filmindustrie entwickelt, erscheint der Kampf gegen Raubkopierer langwierig und vor allem auch technisch schwierig. Denn im Prinzip ist jeder Filmvorführraum ein potentieller Ort, um illegal eine Raubkopie zu erstellen.
In der Musikindustrie hat es im letzten Jahr einen signifikanten Anstieg der Umsatzzahlen gegeben durch neue deutsche Bands, für die die Käufer offenbar gern bereit waren, Geld auszugeben. Die Filmindustrie hofft auf ähnliche deutsche Kassenschlager in der nächsten Zeit, die dann die Verluste durch Raubkopien ein wenig ausgleichen könnten, sagt Elke Esser:
"Es gibt einen alten Spruch in der Kinobranche: Wenn es dem deutschen Film gut geht, dann geht es auch dem Kino gut, da gute deutsche Filme dazu führen, dass mehr Menschen ins Kino gehen. Ein deutscher Film scheint die deutsche Mentalität doch ein wenig besser nachzubilden als ein Hollywood-Blockbuster. Und es sind dann insbesondere auch Zielgruppen, die normalerweise nicht ins Kino gehen, oder selten ins Kino gehen. Insofern sind gute deutsche Filme für die Kinolandschaft ein wahrer Segen, nur, für die gilt auch: Wenn sie gut sind, werden sie raubkopiert. "
Schwieriger gestaltet sich die Suche nach illegalen Kopien etwa bei der Internetplattform ebay, eine der erfolgreichsten weltweit. Obwohl die Firma ebay Sicherheitsteams beschäftigt, die nichts anderes tun, als den virtuellen Marktplatz nach Raubkopien abzusuchen, gibt es immer wieder Fälle, in denen das Urheberrecht verletzt wird. Maike Fuest, Pressesprecherin von ebay, erklärt dieses Phänomen mit der Unwissenheit vieler Käufer und Verkäufer:
"Dass zum Beispiel jemand, der alle Folgen einer bestimmten Fernsehserie mal aufgenommen hat, dann einfach denkt: Warum kann ich das denn jetzt nicht einfach mal verkaufen und das eben versucht. Sich überhaupt nicht bewusst ist, dass das schon ein Handel ist, der einfach nicht erlaubt ist, und da ist es eben schon ganz wichtig, dass man Aufklärung betreibt. "
Diese Aufklärung zu intensivieren, hat sich die Filmwirtschaft vorgenommen, gerade an Schulen, wo eine große Zahl von Raubkopien kursiert. Die "Zukunft Kino Marketing GmbH", kurz ZKM, startet in diesen Tagen die Kampagne "Respect", wobei das "c" in Respect umkreist ist wie beim Copyright-Zeichen. Diese Kampagne soll mit pädagogischen Mitteln bei den jugendlichen Käufern ein Bewusstsein dafür wecken, was legal ist und was nicht.
Im vergangenen Jahr, als die drastische Kampagne "Raubkopierer sind Verbrecher" gefahren wurde, habe es immerhin eine Stagnation bei den illegalen Raubkopien gegeben – rund 30 Millionen waren es. Für die Filmwirtschaft ist diese Stagnation bereits ein Erfolg, erklärt die Geschäftsführerin der ZKM, Elke Esser:
" Wir haben uns gerade für die Kampagne, die wir ausgewählt haben, deshalb entschieden, weil sie nicht mit dem erhobenen Zeigefinger argumentiert, weil sie auf sehr drastische Art darstellt, worum es geht: Nämlich: Wenn du die Filmindustrie beklaust, dann schlagen wir zurück, dann kann auch schon mal fünf Jahre Knast drohen, oder 50.000 EUR Geldstrafe. Das hat dazu geführt, dass diese Kampagne sehr intensiv diskutiert worden ist und dass der Begriff "Raubkopierer" sich durchgesetzt hat. Wir finden, das ist ein Erfolg.
Es sind zwar immer noch eine Milliarde EUR Schaden, die die Filmindustrie hinnehmen musste, aber bei einem gleichzeitigen Anstieg der technischen Ausstattung und Internetzugängen im Vergleich zum Jahr 2003, waren wir vor diesem Hintergrund davon ausgegangen, dass es zumindest einen Anstieg geben wird, der spürbar ist. "
Wie sehr die Filmindustrie beim Problem der Raubkopien in kleinen Schritten arbeiten muss, zeigt folgendes Beispiel: Das Hollywood-Epos "Troja" war im Netz nicht vor dem Kinostart zu bekommen, erst eine Woche später ist die erste illegale Kopie aufgetaucht. Ein kleiner, aber feiner Erfolg. Künftig werden in den Kinos vermehrt Nachtsichtgeräte zum Einsatz kommen, wenn auch nur stichprobenartig, und vor allem, wie Elke Esser betont, nicht ohne Kenntnis der Kinogänger. Die Intimsphäre soll gewahrt bleiben – das Kino soll nicht zum Hochsicherheitstrakt werden.
Das Thema Raubkopien betrifft allerdings nicht nur die Hollywoodproduktionen, sondern durchaus auch die kleineren, kulturell anspruchsvolleren Arthaus–Filme, betont Elke Esser:
"Wir wissen, das für den Film "Goodbye Lenin" zwischen Kinostart und DVD-Start eine Schadensmenge von 770.000 Kopien existiert hat. Wenn man diese Zahl von Raubkopien darauf zurückfährt, was der Produzent von Goodbye,Lenin an Tantiemen bekommen hätte, dann wäre das die Ausgangssumme, für die er zwei neue deutsche Filme hätte machen können. Vor dem Hintergrund warne ich davor, zu sagen, Raubkopien, das ist nur ein Thema, was Hollywood-Blockbuster betrifft, sondern es ist tatsächlich auch ein Thema, was die kulturelle Vielfalt betrifft. "
Doch trotz der vielfältigen Aktivitäten, die die Filmindustrie entwickelt, erscheint der Kampf gegen Raubkopierer langwierig und vor allem auch technisch schwierig. Denn im Prinzip ist jeder Filmvorführraum ein potentieller Ort, um illegal eine Raubkopie zu erstellen.
In der Musikindustrie hat es im letzten Jahr einen signifikanten Anstieg der Umsatzzahlen gegeben durch neue deutsche Bands, für die die Käufer offenbar gern bereit waren, Geld auszugeben. Die Filmindustrie hofft auf ähnliche deutsche Kassenschlager in der nächsten Zeit, die dann die Verluste durch Raubkopien ein wenig ausgleichen könnten, sagt Elke Esser:
"Es gibt einen alten Spruch in der Kinobranche: Wenn es dem deutschen Film gut geht, dann geht es auch dem Kino gut, da gute deutsche Filme dazu führen, dass mehr Menschen ins Kino gehen. Ein deutscher Film scheint die deutsche Mentalität doch ein wenig besser nachzubilden als ein Hollywood-Blockbuster. Und es sind dann insbesondere auch Zielgruppen, die normalerweise nicht ins Kino gehen, oder selten ins Kino gehen. Insofern sind gute deutsche Filme für die Kinolandschaft ein wahrer Segen, nur, für die gilt auch: Wenn sie gut sind, werden sie raubkopiert. "