Mit dem Computer Betrug vorbeugen
Um einen Handyvertrag abzuschließen, muss man sich ausweisen. Doch pfiffigen Banden gelingt es immer wieder, mit Hilfe gefälschter Ausweispapiere teure Smartphones zu ergattern und im Ausland zu verkaufen. Um das kriminelle Geschäft einzudämmen, kommen jetzt mobile Ausweisscanner zum Einsatz.
Nach acht Stunden im Flieger sind die Beine alles andere, als beweglich. Jetzt noch eine Viertelstunde am Einreiseschalter stehen? Doch dort geht's ungewöhnlich flott voran. Die Schlange ist kurz. Reisepass abgeben, zwei Sekunden warten, schon kommt der Nächste dran.
"Die Grenzkontrollbeamtin legt jetzt den Reisepass auf eine Glasplatte"," sagt Franziska Keimeier von der Bundesdruckerei. Dort wurde der mit Kameras, einem Projektor und Fingerabdruck-Scanner ausgestattete Grenzkontrollschalter konzipiert. Das vergrößerte Passbild des auf der Glasplatte liegenden Reisepasses wird jetzt wie ein Geisterbild auf die Trennscheibe projiziert. Das erleichtert der Beamtin, das Passbild mit der hinter der Scheibe wartenden Person zu vergleichen.
""Automatisch werden hier die Daten geprüft, auf Echtheit und wir sehen auf einen Blick: Das Gesichtsbild wird gezeigt – das bin in dem Fall ich. Aber falls noch Zweifel bestehen, kann man in dem Fall auch eine Fingerabdruck-Überprüfung machen. Ich lege dazu den Finger auf. Und es ist grün – dann lege ich den linken Zeigefinger auf und auch in diesem Fall ist alles grün."
Auf dem Bildschirm erscheinen jetzt briefmarkengroße Bilder der Fingerabdrücke, die die Software mit den zwei, im neuen Personalausweis oder Reisepass gespeicherten Abdrücken vergleicht. Sollte die Grenzbeamtin noch Zweifel an der Identität haben, dauert die Überprüfung trotzdem nicht wesentlich länger:
"Eine weitere Möglichkeit ist, dass mit Hilfe dieser Kamera ein Gesichtsbild vom Reisenden aufgenommen wird. Dieses Gesichtsbild kann dann gegenüber dem Bild im Chip im Reisepass überprüft werden oder an eine Fahndungsabfrage geschickt werden zur Gesichtserkennung."
Szenenwechsel. In einem sonnendurchfluteten Telefonladen in der Berliner Friedrichstraße herrscht bereits den ganzen Vormittag lang Betrieb. Oft entscheiden sich Touristen in Urlaubslaune für ein Mitbringsel aus der Hauptstadt. Aber anstelle eines kitschigen Porzellantellers soll es ein Smartphone sein. Doch überall, wo viele Touristen sind, lauern trotz strahlenden Sonnenscheins auch zwielichtige Gestalten auf ihre Chance:
"Die Banden kommen zu uns in den Shop und versuchen dann mit gefälschten Ausweisen einen Vertrag abzuschließen. Oder mehrere Verträge, mit dem Ziel natürlich, die Rechnung nicht zu bezahlen, die Hardware zu kassieren und weiterzuverkaufen, an Drittmärkte."
Jochen Otterbach, Geschäftsführer der mobilcom-debitel Shop GmbH, ärgerte sich schon lange über einen von vermeintlichen Touristen-Pärchen angewendeten Trick. Sie betreten den Laden, um mit gefälschten Ausweisen sehr ferner Länder Mobilfunkverträge abzuschließen. Jochen Otterbach deutet auf einen graugrünen Kasten, ebenfalls aus dem Hause Bundesdruckerei. Der sieht aus wie ein kleines Faxgerät. Damit, so Jochen Otterbach hätten wenigstens die Mitarbeiter dieses Ladens das Problem im Griff:
"Wir haben also normale Sichtprüfung, aber teilweise sind die Ausweise so gut gefälscht, dass die Mitarbeiter das nicht feststellen können - und ganz ehrlich - können Sie einen Ausweis von einem asiatischen oder afrikanischen Staat prüfen, ob der richtig ist? Das können wir unseren Mitarbeitern nicht zumuten. Dieses Ausweislesegerät findet diesen Fehler oder würde diesen Fehler finden und das ist natürlich auch unseren Mitarbeitern, dass die Sicherheit haben die Betrüger zu identifizieren."
Egal ob Plastikkarte oder großer Reisepass - liegt der Ausweis erst mal auf der Glasplatte, sehen die Verkäufer das Bild auf ihrem Flachbildschirm. Wie ein Scheibenwischer wandert ein schmaler dunkler Balken über das Dokument und scannt es ein. Kurz darauf erscheint entweder ein grünes "Ok" oder die rote Meldung "Auffälligkeiten". Ob der Ausweis nur abgelaufen ist oder gefälscht, wird nicht angezeigt. An welchen Merkmalen der Scanner auch optisch gut gemachte Fälschungen erkennt, will Christoph Maggiani von der Bundesdruckerei, die diese Geräte herstellt, nicht ganz verraten:
"Das Gerät hat dafür vier verschiedene Mechanismen. Es macht ein Foto von dem Dokument im sichtbaren Licht, dem Infrarotlicht und im UV Licht und wenn ein Computerchip im Dokument drinnen ist, dann liest es diesen Chip auch aus, überprüft aber nur, ob er echt ist oder nicht. Das heißt, um hier auch irgendwelchen Vorbehalten vorzubeugen: Keine der Daten des Bürgers kommen aus dem Gerät raus. Das heißt, die Überprüfung findet innen drin statt und das Gerät zeigt nur an, ob es Hinweise auf Fälschungen gibt oder nicht."
Leuchtet das rote Wort "Auffälligkeiten" auf, erhalten die Kunden zwar ihre Ausweise zurück, bekommen aber kein Telefon. Ist alles grün, dürfen sie schon bald ihr neues Smartphone in den Händen halten. Das freut auch mobilcom-debitel Geschäftsführer Jochen Ottenbach, der jetzt alle seine Telefonläden mit dem neuen Ausweisscanner ausrüsten will:
"Also, was sich bei uns geändert hat, dass wir die Betrugsfälle an sich in den Shops, wo wir die Geräte einsetzen, dramatisch verringert haben. Die gehen praktisch gegen Null."
Was sich hier in ersten Testeinsätzen bewährt hat, gehört sicher bald auch für Kunden von Autovermietungen oder Möbelgeschäften zur Normalität: Vor Vertragsabschluss, Anzahlung und Lieferung wird erst mal erst mal der Ausweis auf Echtheit geprüft.
"Die Grenzkontrollbeamtin legt jetzt den Reisepass auf eine Glasplatte"," sagt Franziska Keimeier von der Bundesdruckerei. Dort wurde der mit Kameras, einem Projektor und Fingerabdruck-Scanner ausgestattete Grenzkontrollschalter konzipiert. Das vergrößerte Passbild des auf der Glasplatte liegenden Reisepasses wird jetzt wie ein Geisterbild auf die Trennscheibe projiziert. Das erleichtert der Beamtin, das Passbild mit der hinter der Scheibe wartenden Person zu vergleichen.
""Automatisch werden hier die Daten geprüft, auf Echtheit und wir sehen auf einen Blick: Das Gesichtsbild wird gezeigt – das bin in dem Fall ich. Aber falls noch Zweifel bestehen, kann man in dem Fall auch eine Fingerabdruck-Überprüfung machen. Ich lege dazu den Finger auf. Und es ist grün – dann lege ich den linken Zeigefinger auf und auch in diesem Fall ist alles grün."
Auf dem Bildschirm erscheinen jetzt briefmarkengroße Bilder der Fingerabdrücke, die die Software mit den zwei, im neuen Personalausweis oder Reisepass gespeicherten Abdrücken vergleicht. Sollte die Grenzbeamtin noch Zweifel an der Identität haben, dauert die Überprüfung trotzdem nicht wesentlich länger:
"Eine weitere Möglichkeit ist, dass mit Hilfe dieser Kamera ein Gesichtsbild vom Reisenden aufgenommen wird. Dieses Gesichtsbild kann dann gegenüber dem Bild im Chip im Reisepass überprüft werden oder an eine Fahndungsabfrage geschickt werden zur Gesichtserkennung."
Szenenwechsel. In einem sonnendurchfluteten Telefonladen in der Berliner Friedrichstraße herrscht bereits den ganzen Vormittag lang Betrieb. Oft entscheiden sich Touristen in Urlaubslaune für ein Mitbringsel aus der Hauptstadt. Aber anstelle eines kitschigen Porzellantellers soll es ein Smartphone sein. Doch überall, wo viele Touristen sind, lauern trotz strahlenden Sonnenscheins auch zwielichtige Gestalten auf ihre Chance:
"Die Banden kommen zu uns in den Shop und versuchen dann mit gefälschten Ausweisen einen Vertrag abzuschließen. Oder mehrere Verträge, mit dem Ziel natürlich, die Rechnung nicht zu bezahlen, die Hardware zu kassieren und weiterzuverkaufen, an Drittmärkte."
Jochen Otterbach, Geschäftsführer der mobilcom-debitel Shop GmbH, ärgerte sich schon lange über einen von vermeintlichen Touristen-Pärchen angewendeten Trick. Sie betreten den Laden, um mit gefälschten Ausweisen sehr ferner Länder Mobilfunkverträge abzuschließen. Jochen Otterbach deutet auf einen graugrünen Kasten, ebenfalls aus dem Hause Bundesdruckerei. Der sieht aus wie ein kleines Faxgerät. Damit, so Jochen Otterbach hätten wenigstens die Mitarbeiter dieses Ladens das Problem im Griff:
"Wir haben also normale Sichtprüfung, aber teilweise sind die Ausweise so gut gefälscht, dass die Mitarbeiter das nicht feststellen können - und ganz ehrlich - können Sie einen Ausweis von einem asiatischen oder afrikanischen Staat prüfen, ob der richtig ist? Das können wir unseren Mitarbeitern nicht zumuten. Dieses Ausweislesegerät findet diesen Fehler oder würde diesen Fehler finden und das ist natürlich auch unseren Mitarbeitern, dass die Sicherheit haben die Betrüger zu identifizieren."
Egal ob Plastikkarte oder großer Reisepass - liegt der Ausweis erst mal auf der Glasplatte, sehen die Verkäufer das Bild auf ihrem Flachbildschirm. Wie ein Scheibenwischer wandert ein schmaler dunkler Balken über das Dokument und scannt es ein. Kurz darauf erscheint entweder ein grünes "Ok" oder die rote Meldung "Auffälligkeiten". Ob der Ausweis nur abgelaufen ist oder gefälscht, wird nicht angezeigt. An welchen Merkmalen der Scanner auch optisch gut gemachte Fälschungen erkennt, will Christoph Maggiani von der Bundesdruckerei, die diese Geräte herstellt, nicht ganz verraten:
"Das Gerät hat dafür vier verschiedene Mechanismen. Es macht ein Foto von dem Dokument im sichtbaren Licht, dem Infrarotlicht und im UV Licht und wenn ein Computerchip im Dokument drinnen ist, dann liest es diesen Chip auch aus, überprüft aber nur, ob er echt ist oder nicht. Das heißt, um hier auch irgendwelchen Vorbehalten vorzubeugen: Keine der Daten des Bürgers kommen aus dem Gerät raus. Das heißt, die Überprüfung findet innen drin statt und das Gerät zeigt nur an, ob es Hinweise auf Fälschungen gibt oder nicht."
Leuchtet das rote Wort "Auffälligkeiten" auf, erhalten die Kunden zwar ihre Ausweise zurück, bekommen aber kein Telefon. Ist alles grün, dürfen sie schon bald ihr neues Smartphone in den Händen halten. Das freut auch mobilcom-debitel Geschäftsführer Jochen Ottenbach, der jetzt alle seine Telefonläden mit dem neuen Ausweisscanner ausrüsten will:
"Also, was sich bei uns geändert hat, dass wir die Betrugsfälle an sich in den Shops, wo wir die Geräte einsetzen, dramatisch verringert haben. Die gehen praktisch gegen Null."
Was sich hier in ersten Testeinsätzen bewährt hat, gehört sicher bald auch für Kunden von Autovermietungen oder Möbelgeschäften zur Normalität: Vor Vertragsabschluss, Anzahlung und Lieferung wird erst mal erst mal der Ausweis auf Echtheit geprüft.

Der Ausweisscanner erkennt Fälschungen sofort.© Wolfgang Noelke

Stimmt irgendetwas nicht, meldet es der Ausweisscanner.© Wolfgang Noelke