Mit "Bravo" in die Schule

Um die Leselust ist es nicht gut bestellt bei Deutschlands Schülern: an den Haupt- und Sonderschulen lesen ein Drittel aller Mädchen und zwei Drittel aller Jungen nicht aus Vergnügen, sondern weil sie müssen - so der Vorstandsvorsitzende der <papaya:link href="http://www.stiftunglesen.de" text="Stiftung Lesen" title="Stiftung Lesen" target="_blank" />, Georg Ruppelt, in <em>Fazit</em>.
Um dies zu ändern und bei Schülern Spaß am Lesen zu fördern, führt die Stiftung Lesen in Zusammenarbeit mit Pressegroßhändlern " Zeitschriften in die Schulen" durch. 11.519 Schulklassen an bundesweit 4.103 Schulen werden dabei im Monat April vier Wochen lang kostenlos mit 35 Zeitschriften-Titeln beliefert, von "Focus" über "Bravo" bis hin zur "Bild der Wissenschaft".

Mit der Aktion soll die Leselust bei den Schülern wieder geweckt werden, indem sie bei ihren Interessen abgeholt werden. Schließlich, so Ruppelt, interessiert sich beispielsweise nur ein Drittel der Jungen für Belletristik, dafür umso mehr für Sachbücher. Die Schüler können sich eine Zeitschrift aussuchen und diese dann eingehender studieren.

"Der regelmäßige Einsatz von Publikumszeitschriften weckt bei Schülern nachhaltig die Lust am Lesen und steigert das Textverständnis. Deshalb sollen Zeitschriften einen festen Platz im Schulunterricht haben," so die Stiftung Lesen.

Lehrerinnen und Lehrer, die an der Aktion teilnehmen wollen, erhalten von der Stiftung eine 54-seitige Broschüre, die Tipps und Anregungen gibt, wie das Thema "Zeitschrift" im Unterricht behandelt werden kann. Die Schüler sollen die Zeitschriften nicht nur lesen, sondern auch analysieren, um zu verstehen, wie Zeitschriften aufgebaut sind, welche Struktur sie haben, wie sie auf die Leser wirken.

An Haupt- und Sonderschulen steht dabei die Förderung der Leselust im Vordergrund, in Realschulen und Gymnasien geht es mehr um die Medienerziehung.

Da der "Zeitschriftenmonat" im letzten Jahr ein so großer Erfolg war, wie eine Befragung unter den teilnehmenden Schulklassen ergab, soll die Aktion zu einer festen Einrichtung werden.