Mit Abmahnungen gegen Raubkopierer

Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, will deutlich konsequenter gegen das illegale Kopieren von E-Books im Internet vorgehen. Raubkopierer sollten von den Providern per Abmahnung auf ihr illegales Tun aufmerksam gemacht werden, sagte Skipis.
In einem zweiten Schritt sollten sie dann auch über legale Angebote im Netz informiert werden. Erst danach und "bei hartnäckigem Zuwiderhandeln" wolle der Börsenverein dann zivil- und strafrechtlich gegen den jeweiligen Raubkopierer vorgehen.

Er sei aber davon überzeugt, dass sich die meisten Leser von illegal heruntergeladenen E-Books nach zwei Abmahnungen "rechtstreu" verhalten werden. Das Sperren des Internetzugangs, wie es jetzt in Großbritannien auf der Grundlage eines neuen Gesetzes möglich ist, forderte Skipis ausdrücklich nicht.

Skipis räumte ein, dass sich die Provider bisher allerdings einer solchen Verfolgung von Raubkopierern verweigern. "Die Provider stehen auf dem Standpunkt, dass all das, was im Netz passiert, nichts mit ihnen zu tun hat. Sie stellen nur die Datenautobahnen zur Verfügung und um alles andere wollen sie sich nicht kümmern", kritisierte Skipis. Es gebe aber die Möglichkeit, das Vorgehen gegen illegale Downloads gesetzlich zu regeln, sodass die Provider verpflichtet seien, zu kooperieren.

Ein entsprechendes Gesetz sei in Vorbereitung, zudem führe der Börsenverein Gespräche mit Providern und dem Bundeswirtschaftsministerium über eine freiwillige Vereinbarung. Skipis sagte, der Buchhandel brauche gesicherte rechtliche Rahmenbedingungen, um Geschäftsmodelle für das Internet entwickeln zu können.

Gespräch mit Alexander Skipis als MP3-Audio