"Mir stehen alle Türen offen"

Von Susanne Billig |
Der ZDF-Zweiteiler "Mein Traum von mir" porträtiert fünf Jugendliche während ihres letzten Schuljahres. Ein Jahr lang hat ein ZDF-Team die Mädchen und Jungen begleitet, um von ihren Ängsten, Hoffnungen und Träumen zu erfahren, darunter auch Hanna und Karl aus Berlin.
"Wenn ich sage, ich will Karriere machen, dann alle immer ‚öhh, Karriere, ist ja gar nicht möglich!’ Karriere ist für mich, wenn ich in meinem Beruf glücklich bin und mich weiterentwickeln kann. Das heißt nicht, dass ich dann ganz oben stehen will, aber (zögert) einfach ein Beruf, der mir Spaß macht."

Hanna - langes Haar, waches Gesicht - ist 15 und wohnt in Berlin. Fünf Jugendliche begleitet der ZDF-Zweiteiler "Mein Traum von mir - das Ende der Schulzeit" durch das letzte Jahr auf Gymnasium, Haupt- oder Gesamtschule und den Beginn von Studium oder Ausbildung. Sie wohnen von Bayern bis Usedom, haben deutsche oder eingewanderte Familien und sind zwischen 15 und 19 Jahre alt. Hanna hat einen Traum: Fotografin möchte sie werden. Oder doch lieber Journalistin, Grafikdesignerin, Dolmetscherin?

"Wenn ich das Abitur gut hinkriege (seufzt), dann stehen mir, glaub ich, erstmal alle Türen offen. Dann kann ich auch wirklich machen, was ich will - studieren oder ein Auslandssemester mal machen. Also ich denke: Mir stehen bisher alle Türen offen. (Ängstlich) Noch!"

Und weil Schule, Lernen, Zukunftspläne nicht alles sind, hat Hanna seit einiger Zeit auch einen festen Freund.

"Wir haben uns immer gesehen, natürlich, jeden Tag in der Schule. Haben aber nicht wirklich miteinander gesprochen. Haben uns dann irgendwann mal angefangen zu umarmen, so zur Begrüßung oder so. Aber mehr war da nicht. Und dann irgendwann haben wir halt angefangen zu schreiben."

Ein paar Dates, ein paar Tassen Kaffee, die erste Umarmung - der Rest ist schüchternes Lachen. Ihr Freund, der 16-jährige Karl, möchte in die Modebranche. Wie Hanna träumt er vom kleinen, großen Glück:

"Auf jeden Fall ne Freundin, ne Familie. Einfach dass man mit seinem Leben an sich glücklich ist. Also, dass man mit dem, was man tut, glücklich ist."

Pauken, Liebe, Elternwünsche - der Umbruch des Erwachsenwerdens bedeutet für die Jugendlichen eine Menge Stress. Karl ist die Schule gründlich leid und ginge lieber heute als morgen seine eigenen Wege. Aber es hilft nichts - das letzte Schuljahr will bewältigt werden.

"Weil es ist das letzte Jahr, und jetzt muss man sich noch mal extra konzentrieren, jetzt muss man aber noch mal extra arbeiten, noch mal ein bisschen besser sein als die Jahre davor."

Das Gespräch zum Thema mit ZDF-Redakteurin Susanne Becker können Sie mindestens bis zum 6.3.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.