Millionenbetrag aus Entschädigungsfonds für Augsburger Synagoge

Für die Sanierung der Augsburger Synagoge gibt es fast 4,7 Millionen Euro aus dem bayerischen Entschädigungsfonds. Das gab Kunstminister Markus Blume in Augsburg bekannt. "Als einzige Großsynagoge in Bayern, die das Novemberpogrom 1938 überdauerte, ist sie ein herausragendes Zeugnis jüdischer Geschichte", sagte der CSU-Politiker. Bayerns Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, Ludwig Spaenle verwies darauf, dass die 1917 fertiggestellte Synagoge in ihrer Zeit europaweit einzigartig war. Heute biete die in Süddeutschland einmalige Kombination von Museum, Synagoge und Kultusgemeinde eine besondere Chance, jüdisches Leben zu gestalten, zu erfahren und an die Opfer zu erinnern. Charakteristisch für das Gebäude ist seine 29 Meter hohe Kuppel aus Eisenbeton, die mit einem grüngoldenen Mosaik verkleidet ist. Für einen jüdischen Kultraum ist außerdem die Dekoration ungewöhnlich reichhaltig. Die Synagoge wurde im November 1938 von den Nazis in Brand gesetzt - später verursachten Luftangriffe der Alliierten weitere Schäden. Bis 1985 wurde der Bau vollständig wiederhergestellt. Die Gesamtkosten für die Sanierung betragen 26 Millionen Euro. Die Hälfte des Betrags übernimmt der Bund.