Milliardärin Horten zeigt ihre Kunstsammlung in neuem Wiener Museum

Im Zentrum von Wien öffnet ein neues Kunstmuseum seine Pforten: Die Privatsammlung der Milliardärin Heidi Goëss-Horten wird dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die "Heidi Horten Collection" wird am Freitag eingeweiht, das Gebäude nahe der Staatsoper und dem Museum Albertina ließ die Mäzenin selbst errichten. Vorerst werden nur 50 der etwa 500 Werke aus dem Besitz der 81-jährigen Sammlerin gezeigt. Neben Werken von Jean-Michel Basquiat, Andy Warhol und Robert Rauschenberg sind vor allem zeitgenössische Arbeiten zu sehen. Dabei spielen Tiermotive eine wichtige Rolle für Goëss-Horten, die nach eigenen Angaben Kunstwerke "oft aus dem Bauch heraus" ankauft. Goëss-Horten ist die Witwe des 1987 verstorbenen deutschen Unternehmers Helmut Horten. Dieser legte den Grundstein für sein Kaufhaus-Imperium in der NS-Zeit, als er von der Enteignung von Juden durch die Nazis profitierte. Er habe "die Lage nicht herbeigeführt, aber für sich genutzt", sagte der deutsche Historiker Peter Hoeres von der Universität Würzburg. Das Thema wird in der Eröffnungsausstellung der "Heidi Horten Collection" nicht direkt angesprochen. Nur ein Wandtext verweist in einem Satz auf die Museums-Website, wo Hoeres' Studie zu Horten abrufbar ist.