Microsoft-Cloud-Software „Office 365“ ist nicht abhörsicher

Weil das Software-Unternehmen Microsoft den US-Geheimdiensten offenbar unverschlüsselten Zugang zu seinen Produkten gewährt, rät der Datenschützer Thilo Weichert, die Cloud-basierten IT-Dienste des Programms Office 365 nicht zu benutzen.
Der Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein sagte: „Dort, wo Dienstleistungen von Microsoft (…) genutzt werden, dort sehe ich ein riesiges Risiko. Und das betrifft insbesondere das zentrale Produkt, was Microsoft derzeit vermarkten möchte. Das ist Office 365, wo wir befürchten müssen, dass sämtliche Verwaltungsdaten, alles was an Aktivitäten stattfindet, (…) auch von NSA mitgehört wird. Wenn hier von Microsoft nicht überprüfbare Zusicherungen gemacht werden, muss ich jedem abraten, solche Produkte von Microsoft zu benutzen.“

Die „sicherste Speicherkapazität“ sei immer der eigene Rechner, betonte Weichert. Als weitere praktische Tipps gab er den Verbrauchern auf den Weg:
- digitale Spuren durch analoge Kommunikation zu vermeiden
- die Nutzung europäischer (außer britischer) statt US-amerikanischer Dienste
- die Nutzung von Pseudonymen
- eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei E-Mails
- das Löschen von Cookies im Browser
- das Installieren von Werbe- und Tracking-Blockern

Weichert nannte es zudem ein „großes Problem“, das viele User im Netz ihre Daten freiwillig zur Verfügung stellen. „Hier muss umgedacht werden“, betonte er, „dann werden auch Google, Facebook und Konsorten ihre Angebote ändern“.

Das vollständige Interview mit Thilo Weichert können Sie in unserem Audio-on-Demand-Angebot als MP3-Audio hören.