"Micmacs - Uns gehört Paris"

Gesehen von Jörg Taszman · 21.07.2010
"Amélie"-Regisseur Jean Pierre Jeunet hat sich diesmal mit Frankreichs populärstem Komödianten Dany Boon verbündet, der die Hauptrolle spielt. Die Geschichte sprudelt wieder nur so vor skurriler Ideen, optischer Gags und akustischer Raffinesse.
Bazil hatte es schon als Kind nicht leicht. Der Papa starb irgendwo in der Wüste beim Entschärfen einer Mine. Und irgendwie ist Bazil immer ein großer Junge geblieben. Er arbeitet als Videothekar, schaut immer den gleichen Film mit Humphrey Bogart, dessen Dialoge er auswendig kennt.

Und dann treiben Gauner ihr Unwesen, es folgt ein Schusswechsel und Bazil lebt fortan mit einer Kugel im Kopf. Den Job und sein Zuhause ist er nun los, aber er kann ja immer noch ganz gut Stimmen und Menschen imitieren. So wird er von einer sympathischen Truppe aus der Pariser Unterwelt aufgenommen.

Als er herausfindet, dass gleich zwei skrupellose Waffenhändler Schuld an Bazils Trauma sind, gelingt es ihm zusammen mit seinen neuen Freunden, die beiden gegeneinander auszuspielen.

Willkommen in der wunderbaren Welt von Jean Pierre Jeunet ("Amélie"). Diesmal hat er sich mit Frankreichs populärstem Komödianten Dany Boon ("Willkommen bei den Schti's") verbündet, der Bazil spielt. Und wie schon in "Amélie" lässt sich ein Jeunet-Film kaum nacherzählen. Es sprudelt nur so voller skurriler Ideen, optischen Gags und akustischer Raffinesse. Damit wird der an sich naive Plot ungemein aufgewertet.

Und Dany Boon beweist, dass er ein durchaus wandlungsfähiger, auch physischer "Comedian" ist. So ist "Micmacs" unterhaltsam, "très charmant" und vor allem eine Augenweide. Da macht es dann auch nichts, dass sich Jean Pierre Jeunet ein wenig (filmisch) wiederholt. Er macht einfach noch KINO für die große Leinwand!

Frankreich 2009, Regie: Jean-Pierre Jeunet, Hauptdarsteller: Dany Boon, ab zwölf Jahren

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