Michelle Müntefering wird Staatsministerin

Gewaltige Aufwertung der internationalen Kulturpolitik

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Wird jetzt Staatsministerin für internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt: Michelle Müntefering © picture alliance / dpa / Kay Nietfeld/dpa
Albrecht von Lucke im Gespräch mit Andrea Gerk · 09.03.2018
Michelle Müntefering wird Staatsministerin für internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt. Der Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke sieht das Amt stark aufgewertet - aber auch in gewisser Konkurrenz zur Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Wofür Michelle Müntefering in ihrem neuen Amt steht, kann Albrecht von Lucke noch nicht genau sagen: "Eine Staatsministerin für internationale Kulturpolitik hat es in dieser Weise nie gegeben."

Die Vorgängerin hatte verschiedene Zuständigkeiten

Die Vorgängerin Maria Böhmer sei einfach nur als Staatsministerin bezeichnet worden und ihre Zuständigkeiten seien viel ausgreifender gewesen: von der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik bis zur Politik der Vereinten Nationen, auch Fragen der nachhaltigen Entwicklung.
"Es soll offensichtlich eine gewaltige Aufwertung der internationalen Kulturpolitik stattfinden", meint von Lucke.
Dabei sei die Frage gar nicht so sehr, wie sich das Verhältnis von Müntefering zum Außenminister gestalte, sondern eher, wie die Beziehung zur Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters gerät. "Da ist so etwas wie eine gewisse Konkurrenz angelegt."

Michelle Müntefering steht für die junge, weibliche SPD

Die Benennung von Müntefering für dieses Amt sei wirklich eine Überraschung, sagt der 50-jährige Politologe. "Im Falle von Michelle Müntefering muss man wohl vor allem den Versuch erkennen, eine hoffnungsvolle, ambitionierte Frau in den Reihen der SPD aufzubauen".
Die SPD wolle so demonstrieren, dass es auch an jüngeren und weiblichen Politikern in der Partei nicht mangele, sagt Albrecht von Lucke.
(be)
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