Michael Naumann: Trennung vom Eichborn-Verlag erfolgt nicht im Frieden

Michael Naumann, „Cicero“-Chefredakteur sowie derzeit noch Herausgeber der „Anderen Bibliothek“, und der Eichborn-Verlag trennen sich im Unfrieden. Der Verlag habe ihm keine schlüssigen Gründe für die Kündigung zum Jahresende genannt, so Naumann.
Im Oktober 2007 hatte Eichborn Naumann, gemeinsam mit dem Autor Klaus Harpprecht, mit der Herausgeberschaft der „Anderen Bibliothek“ betraut. Auch Harpprecht hat eine Kündigungerhalten. Es solle „ein Generationswechsel“ stattfinden, argumentierte der Verlag. „Das ist eigentlich kein Grund“, so Naumann. Denn viele der Autoren der zum Teil sehr erfolgreich neu aufgelegten Bücher seien ebenfalls alt oder bereits tot: „Grimmelshausen ist seit Ende des Dreißigjährigen Krieges nicht mehr Mitglied des deutschen Schriftstellerverbandes“, sagte Naumann in Anspielung auf den großen Erfolg des Buches „Der abenteuerliche Simplicissimus“ aus dem 17. Jahrhundert.

Welche neue Zielgruppe Eichborn nun eventuell mit dem Wechsel des Herausgebers ansprechen wolle, sei ihm unklar. Generell müsse man sich fragen, warum man Menschen im Rentenalter aussortieren solle, „solange Schriftsteller, Autoren, Musiker, Künstler, Lektoren in der Lage sind, ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen fortzuführen“, sagte der ehemalige Kulturstaatsminister.

Das vollständige Gespräch mit können Sie bis zum 26.08.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.