Meryl Streeps Anti-Trump-Rede

    "Geringschätzung sorgt für weitere Geringschätzung"

    Meryl Streep während ihrer Dankesrede bei den Golden Globes 2017
    Meryl Streep während ihrer Dankesrede bei den Golden Globes 2017. Sie nutzte die Gelegenheit, vor Donald Trump zu warnen. © imago/ZUMA Press
    09.01.2017
    Die Gewinner der Golden Globes 2017 sind einen Tag nach der Preisverleihung fast Nebensache. Denn Meryl Streep hat mit ihrer Warnung vor dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump für den wahren Aufreger gesorgt.
    Meryl Streep, eine der profiliertesten Schauspielerinnen ihrer Generation, ist nach der Auszeichnung für ihr Lebenswerk mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump hart ins Gericht gegangen. Der Auftritt, der ihr besonders im Gedächtnis geblieben sei, sei der Moment gewesen, in dem "die Person, die sich auf den angesehensten Sitz unseres Landes beworben hat" einen Reporter mit Behinderung nachgeäfft habe. Es habe ihr das Herz gebrochen.
    "Dass eine so mächtige Person in der Öffentlichkeit den Trieb verspürt, andere zu verletzen, hat Einfluss auf das Leben von allen", sagte Streep. Es gebe anderen irgendwie die Erlaubnis, nachzuziehen. "Respektlosigkeit sorgt für weitere Respektlosigkeit, Gewalt für weitere Gewalt. Wenn die Mächtigen ihre Position missbrauchen, um andere zu schikanieren, verlieren wir alle."
    Globes-Moderator Jimmy Fallon hatte bereits in seiner Eröffnungsrede über den künftigen Präsidenten hergezogen. Die Verleihung sei "einer der wenigen Orte, an dem in Amerika die direkten Wahlstimmen noch zählen", sagte er - bei der Präsidentschaftswahl im November hatte Trumps Rivalin Hillary Clinton rund 2,8 Millionen Stimmen mehr erhalten als der Kandidat der Republikaner, aufgrund des Wahlmännersystems aber trotzdem verloren.
    Die Reaktionen auf Streeps Rede ließen nicht lange auf sich warten. Von Schauspielerkollegen und Filmschaffenden erhielt sie viel Lob, etwa von Regisseur Michael Moore:
    Und auch von Schauspielerin Juliane Moore:
    Donald Trump selbst zeigte sich in einem Interview mit der "New York Times" zunächst unbeeindruckt von Streeps Vorwürfen. Streep sei eine Anhängerin seiner politischen Gegnerin Hillary Clinton. Außerdem sei er schon früher von "liberalen Filmleuten" attackiert worden. Auf Twitter legte er aber am Morgen in gewohnter Weise nach:
    Die Rede ist auch ein Thema auf Twitter:
    (ske)
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