Merkel in Washington
Wenn heute Abend in der Deutschen Botschaft in Washington auf eine neue Ära der deutsch-amerikanischen Beziehungen angestoßen wird, bleibt der Wunsch Vater des Gedankens. Vor allem in Amerika sind die Hoffnungen groß, nach dem Beziehungsdesaster Bush/Schröder und den letztlich zum Scheitern verurteilten Aufräumarbeiten Joschka Fischers werde unter der schwarz-roten Koalition die transatlantische Freundschaft aufblühen.
Dazu zählen Vorschusslorbeeren für die Kanzlerin. George Bush wird die Bemerkung zugeschrieben, die neue deutsche Kanzlerin verstehe die Bedeutung von Freiheit besser als andere, da sie in einem totalitären Umfeld heranwuchs. Die Gefangenen von Guantanamo, und die Kritik Frau Merkels an jenem Lager auf Kuba wird der Präsident nicht gemeint haben.
Genau jene Kritik macht deutlich, dass die Zeiten vorbei sind, in denen die Bundesrepublik zu jedweder Aktion des großen Verbündeten Ja und Amen sagte. Das galt schon für Schmidt und Kohl, erst recht für Schröder, und es gilt für Merkel. Die CDU-Politikerin wird Guantanamo ansprechen, verklausuliert vielleicht, aber hoffentlich deutlich. Des hierzulande versammelten Chores der Opposition und etlicher Großkoalitionäre bedarf es dazu nicht.
Daran, das sich das seit dem 11.9.2001 im Krieg wähnende Amerika einiger Mittel bedient, die internationalem wie nationalem Recht widersprechen, wird Einspruch aus Europa nichts ändern. Die vor allem in Deutschland gern praktizierte moralische Definition von Politik ist der Bush-Regierung fern. Ebenso die von Joschka Fischer vorangetriebene, und in etlichen europäischen Ländern aufgegriffene Forderung multilateraler Lösungen: Washington verlässt sich im Zweifel auf den eigenen starken Arm.
Bush nimmt sich Zeit für seinen Gast: Angesichts zunehmender Kritik im eigenen Land vor allem an der Irak-Politik und den Anti-Terror-Maßnahmen will er außenpolitischen Ärger möglichst vermeiden. Die Kanzlerin wird ihm dabei helfen. Angela Merkel will sich in Washington vorstellen, nicht mehr, nicht weniger. Gemeinsame Fragen gibt es genug. Vom Klimaschutz über die iranische Atompolitik bis zur Demokratisierung des Mittleren Ostens. Die Deutsche wird vor allem zuhören, aber sie wird ihre Meinung nicht verschweigen. Die wohl formulierten Kommuniques, die wir anschließend hören werden, sollten den Kern der Visite nicht vernebeln: Deutschland und die Vereinigten Staaten sind längst auf dem Weg von der Wertegemeinschaft zu einer Interessengemeinschaft. Wenn die Interessen nicht übereinstimmen, dann bleibt Dissens. Eine Vielzahl der Probleme dieser Welt betreffen Deutsche und Amerikaner indes gemeinsam. Grund genug also für gute Zusammenarbeit.
Genau jene Kritik macht deutlich, dass die Zeiten vorbei sind, in denen die Bundesrepublik zu jedweder Aktion des großen Verbündeten Ja und Amen sagte. Das galt schon für Schmidt und Kohl, erst recht für Schröder, und es gilt für Merkel. Die CDU-Politikerin wird Guantanamo ansprechen, verklausuliert vielleicht, aber hoffentlich deutlich. Des hierzulande versammelten Chores der Opposition und etlicher Großkoalitionäre bedarf es dazu nicht.
Daran, das sich das seit dem 11.9.2001 im Krieg wähnende Amerika einiger Mittel bedient, die internationalem wie nationalem Recht widersprechen, wird Einspruch aus Europa nichts ändern. Die vor allem in Deutschland gern praktizierte moralische Definition von Politik ist der Bush-Regierung fern. Ebenso die von Joschka Fischer vorangetriebene, und in etlichen europäischen Ländern aufgegriffene Forderung multilateraler Lösungen: Washington verlässt sich im Zweifel auf den eigenen starken Arm.
Bush nimmt sich Zeit für seinen Gast: Angesichts zunehmender Kritik im eigenen Land vor allem an der Irak-Politik und den Anti-Terror-Maßnahmen will er außenpolitischen Ärger möglichst vermeiden. Die Kanzlerin wird ihm dabei helfen. Angela Merkel will sich in Washington vorstellen, nicht mehr, nicht weniger. Gemeinsame Fragen gibt es genug. Vom Klimaschutz über die iranische Atompolitik bis zur Demokratisierung des Mittleren Ostens. Die Deutsche wird vor allem zuhören, aber sie wird ihre Meinung nicht verschweigen. Die wohl formulierten Kommuniques, die wir anschließend hören werden, sollten den Kern der Visite nicht vernebeln: Deutschland und die Vereinigten Staaten sind längst auf dem Weg von der Wertegemeinschaft zu einer Interessengemeinschaft. Wenn die Interessen nicht übereinstimmen, dann bleibt Dissens. Eine Vielzahl der Probleme dieser Welt betreffen Deutsche und Amerikaner indes gemeinsam. Grund genug also für gute Zusammenarbeit.