Meret Becker

Ein Faible für eigenwillige Figuren

Die Schauspielerin Meret Becker in einer Talkshow im Februar 2013.
Die Schauspielerin Meret Becker in einer Talkshow im Februar 2013. © imago/Rainer Unkel
Meret Becker im Gespräch mit Mattias Hanselmann · 07.07.2017
Ihren ersten Auftritt hatte sie in der Kindersendung "Rappelkiste". Seitdem ist die Schauspielerin Meret Becker auf Rollen jenseits des Mainstreams abonniert. Sei es auf der Theaterbühne, im Kino oder Fernsehen - sie tritt in der Rolle leicht schräger, eigenwilliger und niemals langweiliger Figuren auf.
Seit über einem Jahr ist Meret Becker im Berliner "Tatort" als Kommissarin Nina Rubin zu sehen. Anfangs war sie der prominenten Rolle gegenüber skeptisch:
"Götz George wurde mit 'Schimanski' begrüßt auf der Straße und fand das ganz schlimm – und das wollte ich nie!"
Meret Becker ist ein Multitalent und lässt sich nicht gerne auf ein Genre festlegen. Neben der Schauspielerei widmet sie sich ihrer anderen Leidenschaft – dem Gesang. Mit mittlerweile fünf Alben im Gepäck tourt sie durch Deutschland.

"Bei Musik gibt's überhaupt keine Bremse"

Musik zu machen, sagt sie, habe oft eine ganz andere Intensität als die Arbeit für Theater oder Film:
"Musik ist natürlich sowas, was einen sofort anfasst – da gibt’s überhaupt keine Bremse. Also jeder Mensch, wenn Musik angeht, fängt irgendwie an zu tanzen oder zu singen und verliert sich darin. Und dieses Sich-Verlieren in etwas, finde ich ganz großartig. Das kann auch auf einer Theaterbühne glücken – auf der Bühne mehr als beim Drehen – aber meine Gewichtung würde ich doch sehr auf die Musik legen, einfach weil das das ist, was ich auch kreiere."
Schauspielerin Meret Becker mit Moderator Matthias Hanselmann im Studio von Deutschlandfunk Kultur
Schauspielerin Meret Becker mit Moderator Matthias Hanselmann im Studio von Deutschlandfunk Kultur© Deutschlandradio - Andreas Buron
Die Liebe zu den Künsten liegt bei Meret Becker in der Familie: als Tochter der Schauspielerin Monika Hansen und des Schauspielers Rolf Becker hatte sie schon früh Kontakt zur Theaterwelt. Im Gespräch mit Matthias Hanselmann erzählt sie von der Beziehung zu ihren leiblichen Eltern, der gemeinsamen Kindheit mit ihrem Bruder Ben, von der lebensfrohen Großmutter und – von ihrem Stiefvater Otto Sander:
"Ich habe ihn nie 'Stiefvater' genannt. Weil, im Märchen sind die Stiefmütter doch immer so gemein. Also habe ich Otto immer meinen 'Ersatzvater' genannt."
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