Menschenrechtsbeauftragte warnt vor Boykott russischer Kultur

Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, hat vor einem Boykott russischer Kultur in Deutschland gewarnt. "Es wäre die falsche Konsequenz aus Putins Krieg, nicht mehr in russische Restaurants zu gehen oder russische Kunst und Kultur zu boykottieren", sagte die Grünen-Politikerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Redet miteinander, auch im Kunst- und Kulturbereich, und sorgt dafür, dass nicht alle Russinnen und Russen gemein gemacht werden mit diesem Angriffskrieg." Ähnlich äußerte sich der Bremer Historiker Wolfgang Eichwede. Er sagte im Deutschlandfunk Kultur, die Brücken zum russischen Kulturleben dürften nicht abgebrochen werden: "Während wir um die Konfrontation auf politischer und militärischer Ebene überhaupt nicht herumkommen, müssen wir alles nur Denkbare tun, um die Verbindungen zu dem, was wir als russische Zivilgesellschaft und als Inhalt der russischen Kultur in all ihrer Bandbreite, in all ihrer Vielfältigkeit kennen, aufrechterhalten und ausbauen".