Menschenrechtler fordern mehr Beachtung der Rechte Indigener

    Indigene Frauen halten ein Banner beim Protest gegen die Umweltpolitik der brasilianischen Regierung
    Indigene Frauen protestieren in Brasilien gegen die Regierung: Die Umweltpolitik von Präsident Bolsonaro führt zum Verlust traditioneller Siedlungsgebiete © picture alliance /dpa / Tuane Fernandes
    Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat auf die Notsituation indigener Gemeinschaften auf der gesamten Welt hingewiesen. Von der Arktis bis nach Südamerika weckten Rohstoffe auf indigenen Gebieten Begehrlichkeiten. Ihre Ausbeutung bringe erschreckende Gewalt mit sich, besonders in Staaten, die ohnehin Menschenrechte missachteten, erklärte die GfbV-Referentin für indigene Völker, Eliane Fernandes, in Göttingen. Die Notsituation werde durch die aktuell hohen Rohstoffpreise sowie die in autoritären Staaten verbreitete Straflosigkeit für die Missachtung der Rechte der Indigenen und ihrer Siedlungsgebiete verschärft, so die Menenrechtlerin. Insbesondere in Brasilien habe sich die Situation der indigenen Gemeinschaften durch Präsident Bolsonaro verschlechtert. Dessen Regierung ermutige illegalen Bergbau auf indigenen Territorien und unterstütze das Agrobusiness beim Landraub. Auch die zahlreichen Morde an politisch engagierten Indigenen würden fast nie aufgeklärt. In Russland, Kanada, Ecuador, Tansania und Norwegen würden indigene Völker auf Grund wirtschaftlicher Interessen verdrängt, so Fernandes. Wenn diese Menschen aus Gier vertrieben würden, drohe deren Kultur und Wissen für immer verloren zu gehen - auch zulasten der kulturellen Vielfalt der Welt.