Mennekes: Muslime hierzulande müssen ebenso wie Christen Kritik ertragen

Der Jesuiten-Pater Friedhelm Mennekes hat mit Blick auf den Karikaturenstreit die Notwendigkeit betont, sich mit Andersdenkenden auseinanderzusetzen.
Mennekes sagte am Montag im Deutschlandradio Kultur, Muslime, die in westlichen Gesellschaften lebten, müssten wissen, dass sie "Infragestellung und Kritik aushalten" müssten. Der christlichen Kirche sei dies "auch nicht leicht gefallen", so der Jesuiten-Pater, der eine Kunststation in der Kölner Kirche Sankt Peter leitet. "Das sind jahrhundertelange Prozesse, in denen man diese Kirche erzogen hat."

Mennekes verwies darauf, dass Gotteslästerung ein subjektiver Begriff sei. Dieser besage, dass manche Menschen bestimmte kritische Darstellungen nicht ertragen könnten. Als Demokrat und Angehöriger der westlichen Zivilisation "sollte man die Auseinandersetzung mit dem andersartigen Denken ertragen und führen".

Dessen ungeachtet plädiert der Jesuiten-Pater angesichts der derzeit aufgeheizten Stimmung wegen der Mohammed-Karikaturen für Zurückhaltung. "Jegliche Form weiterer Irrationalisierung einer angespannten internationalen politischen Lage" sollte unterlassen werden. Mennekes äußerte Verständnis für einen entsprechenden Aufruf des Kölner Komitees für den Rosenmontagszug. Angesichts des großen Anteils in Köln lebender Muslime sei es "verantwortlich und geboten", kein Öl ins Feuer zu gießen.