Melodram und komische Oper
Seit September 2006 ist Ulf Schirmer Künstlerischer Leiter des Münchner Rundfunkorchesters, mit dem er mittlerweile ein weites Repertoirefeld abgesteckt hat: von Operette, Oper, Melodram und Filmmusik bis hin zur geistlichen Musik des 20./21. Jahrhunderts. Mitte Dezember hat der auch opernerfahrene Dirigent mit seinem Orchester und vielen Solisten im Prinzregententheater München ein Melodram von Viktor Ullmann und eine konzertante Oper von Albert Lortzing zur Aufführung gebracht.
Als 24-Jähriger hat Rainer Maria Rilke seine „Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ niedergeschrieben, die in ihrer Aufbruchstimmung einer ganzen Generation um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert als literarischer Leitfaden galt. Erst viel später erkannte der Dichter die kriegsverherrlichende Wirkung seiner Verse. Viktor Ullmann, der jüdische Komponist, der von 1942 bis 44 im „Vorzeige-KZ“ Theresienstadt leben und arbeiten musste, schrieb in jener Zeit auch das Melodram „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ nach Rilkes gleichnamiger Prosadichtung. Es entstand im Juni 1944, zu jener Zeit, als sich das Lager einer Rotkreuz-Delegation und NS-Propagangafilmern präsentierte. Ullmann engagierte sich als Leiter des Studios für Neue Musik und schrieb Mitte 1944, dass „unser Kulturwille unserem Lebenswillen adäquat war“. Bei der Auswahl der Rilke-Texte verzichtete Ullman bewusst auf die Verherrlichung des Heldentodes in den Schlussversen. Es gibt kaum einen Vers, der nicht vor dem Hintergrund des Lagers eine beklemmende Aktualität gewinnt. Das Melodram ist lediglich als Particell überliefert, als Klaviernotation mit zusätzlichen Instrumentenangaben. Neben mehreren Orchestrierungen gibt es seit 1998 auch eine kleiner besetzte Version von Bernd Thewes, der das künstlerische Umfeld des Werkes berücksichtigte. In dieser Fassung für Sprecher und 13 Instrumente wurde das Werk am 16. Dezember in München aufgeführt.
Als Kontrastprogramm gab es dann im zweiten Teil Lortzings komische Oper „Die Opernprobe oder Die vornehmen Dilettanten“ in einer konzertanten Fassung.
Prinzregententheater München
Aufzeichnung vom 16.12.2007
Viktor Ullmann
„Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“
12 Stücke aus der Dichtung Rainer Maria Rilkes für Sprecher und Orchester
ca. 20:45 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Albert Lortzing
„Die Opernprobe oder Die vornehmen Dilettanten“ , Komische Oper in einem Akt
(konzertante Aufführung)
Franz Tscherne, Sprecher
Ilse Eerens, Sopran
Carolina Ullrich, Sopran
Vera Semieniuk, Mezzosopran
Hauke Möller, Tenor
Peter Schöne, Bariton
Michael Kranebitter, Bassbariton
Miklós Sebestyén, Bass
Klaus Basten, Bass
Jörg Westenkamp, Sprecher
Mitglieder des Chores des Bayerischen Rundfunks
Münchner Rundfunkorchester
Leitung: Ulf Schirmer
Als Kontrastprogramm gab es dann im zweiten Teil Lortzings komische Oper „Die Opernprobe oder Die vornehmen Dilettanten“ in einer konzertanten Fassung.
Prinzregententheater München
Aufzeichnung vom 16.12.2007
Viktor Ullmann
„Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“
12 Stücke aus der Dichtung Rainer Maria Rilkes für Sprecher und Orchester
ca. 20:45 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Albert Lortzing
„Die Opernprobe oder Die vornehmen Dilettanten“ , Komische Oper in einem Akt
(konzertante Aufführung)
Franz Tscherne, Sprecher
Ilse Eerens, Sopran
Carolina Ullrich, Sopran
Vera Semieniuk, Mezzosopran
Hauke Möller, Tenor
Peter Schöne, Bariton
Michael Kranebitter, Bassbariton
Miklós Sebestyén, Bass
Klaus Basten, Bass
Jörg Westenkamp, Sprecher
Mitglieder des Chores des Bayerischen Rundfunks
Münchner Rundfunkorchester
Leitung: Ulf Schirmer