Melbourne: Kino sagt "No Other Land"-Vorführung wegen Drohungen ab

    Filmstill mit dem Schauspieler Basel Adra aus dem preisgekrönten Film No other Land
    Filmstill mit dem Schauspieler Basel Adra aus dem preisgekrönten Film No other Land © picture alliance / © Dogwoof / Courtesy Everett
    Der oscar-prämierte Film "No Other Land" über die isrealische Besetzung des Westjordanlands hat schon öfter für Schlagzeilen gesorgt: Da waren die pro-palästinensischen Statements der Filmemacher auf der Berlinale 2024, wo sie für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet wurden. Vor zwei Wochen dann wurde einer der Regisseure, Hamdan Ballal, von israelischen Siedlern im Westjordanland zusammengeschlagen. Nun sagte ein Kino in Melbourne eine Benefizvorstellung von "No Other Land" ab, nachdem dort zahlreiche Beschwerden und Drohungen eingegangen waren. Das teilte der Veranstalter des Abends, der Jewish Council of Australia mit, wie britische Zeitung The Guardian berichtete. Demnach sei die Organisatorin von der Absage "tief enttäuscht" gewesen. Die Vorführung wird nun in einem anderen Kino stattfinden. Nach dem Film wird es eine Diskussion mit palästinensischen und israelischen Stimmen geben. Die Einnahmen des Abends werden gespendet, um Gewalt im Westjordanland finanziell zu entschädigen. Dem Guardian zufolge war es in Australien das erste Mal, dass ein Kino wegen der Vorführung von "No Other Land" bedroht worden sei. In den USA seien wegen des Films schon öfter Kinos angegriffen worden.