Meister der Nebenrollen
Steven Spielberg nannte ihn einst den "besten Schauspieler" der Welt: Doch der englische Schauspieler Pete Postlethwaite glänzte in zahlreichen Hollywoodproduktionen vor allem in Nebenrollen. Der Mann mit der markanten Nase und der hageren Gestalt wurde erst spät zum Leinwandstar. Am Sonntag ist Postlethwaite in seiner Heimat in Shropeshire im Alter von 64 Jahren an Krebs gestorben.
"Mir ist, als würde ich mit dem Fernglas Leute am Strand beobachten von weit weg. Sie rennen fröhlich im Kreis, sehen nur das, was gerade um sie herum passiert, während sich gleichzeitig ein gewaltiger Tsunami der Küste nähert."
In einem seiner letzten Filme, dem Doku-Drama "The age of stupid – Warum tun wir nichts" von Franny Armstrong, spielte Pete Postlethwaite einen Mann, der im Jahr 2055 allein auf einer verseuchten Erde lebt. Mit Filmmaterial von 2008 blickt er zurück und stellt sich die Frage, warum es nicht gelang, gegen die Erderwärmung vorzugehen, obgleich doch die ökologischen Folgen absehbar waren.
"Diese Bewegung liegt mir sehr am Herzen und ich versuche, den Leuten den Klimawandel bewusst zu machen. Man muss sich seiner eigenen Verantwortung bewusst werden und etwas tun, wo man kann. Zum Beispiel im eigenen Haus. Einfache Sachen, wie die Isolierung zum Beispiel. Man kann sein Haus isolieren, sodass es die Wärme hält. Eigentlich eine einfache Sache."
Der 1945 im Norden Englands geborene Postlethwaite arbeitete zunächst als Lehrer an einer Klosterschule, ehe er ins Schauspielmetier wechselte. Er studierte an der renommierten "Bristol Old Vic Theatre School", die von Laurence Olivier gegründet wurde. In den 1970er und 80er Jahren stand er auf den Bühnen des Manchester Royal Exchange Theaters, dem "Liverpool Everyman Theatre" und der Royal Shakespeare Company.
Doch erst mit Film- und Fernsehrollen wurde Postlethwaite einem größeren Publikum bekannt, vor allem als Priester, wohlmeinender Vater oder Beschützer. Und mit dem Film "Im Namen des Vaters", für den Regisseur Jim Sheridan 1994 den Goldenen Bären gewann, feierte Postleithwaite seinen Durchbruch. Darin spielte er den Vater eines vermeintlichen IRA-Terroristen.
Filmausschnitt "Im Namen des Vaters":
"Wir hatten nie einen Dieb in unserer Familie. Wir hatten nie was in unserer Familie."
"Wirst du dir einen Job suchen?"
"Wir kriegen keine Jobs. Du weißt, wir kriegen keine Jobs!"
"Ich habe einen Job!"
"Du willst mich beim Buchmacher unterbringen?"
"Ich wünschte, du hättest etwas mehr Respekt."
" Respekt, wovor?"
"Vor dir selbst."
Für seine Rolle erhielt Postleithwaite eine Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller. Nebenrollen sollte er auch künftig häufig spielen. Vielleicht auch, weil er mit seinen harten Gesichtszügen, der schiefen Nase, dem schütteren Haar und dem schlanken, leicht gebeugten, aber kraftstrotzenden Körper nur wenige Szenen brauchte, um aus seinen Figuren echte Charaktere zu machen. Zum Beispiel in "Die üblichen Verdächtigen" von Bryan Singer, wo er den mysteriösen Anwalt Kobayashi spielte. Oder als Dirigent einer Bergarbeiterblaskapelle in "Brassed Off – Mit Pauken und Trompeten" von Mark Herman. Während seine Kollegen die Schließung der Zeche fürchten, denkt Postleithwaite – ganz Dirigent - nur an die Musik.
Filmausschnitt "Brassed off – Mit Pauken und Trompeten":
"Über 100 Jahre gibt es diese Kapelle schon. Zwei Weltkriege, drei Katastrophen, sieben Streiks, die Weltwirtschaftskrise. Trotzdem hat die Kapelle immer gespielt, Menschenskinder."
"Danny, die Katastrophe war noch nie so groß wie heute."
"Ohne Bergwerk kann es wohl kaum eine Bergmannskapelle geben, oder?"
"Hört zu! Wir stehen vor dem Halbfinale der Landesmeisterschaften. Wir können es schaffen. Das meine ich ernst. Wir können es bis nach London schaffen. Das erste Mal in unserer Geschichte, die Albert Hall!"
Dass der Schauspieler aber nicht nur väterliche Typen verkörpern konnte, bewies er in "Vergessen Welt - Jurassic Park". In dem Blockbuster von Steven Spielberg agierte er als Dinosaurierjäger so überzeugend, dass ihn der Regisseur glatt als besten Schauspieler der Welt bezeichnete.
Filmausschnitt "Vergessene Welt: Jurassic Parc"
"Verstecken Sie sich hier! Warten Sie bis der T. Rex zurückkommt!"
"Nein, nein, wenn das Nest in der Richtung liegt, aus der der Wind kommt, dann wittert er uns. Wenn er zurückkommt, weiß er, dass wir hier sind und wir haben nicht den Funken einer Chance. Wir müssen ihn austricksen, er soll nämlich dort hinkommen, wo wir ihn haben wollen."
Postleithwaite prägte, wenn auch meist in Nebenrollen, eine ganze Reihe von großen Hollywood-Filmen: "Der letzte Mohikaner" und "Amistad", "Alien 3" und "Schiffsmeldungen", "Dark Water" und "Inception". Mit ihm verliert die Filmwelt einen großen Schauspieler, der wie nur wenige den inneren Kampf seiner Charaktere zeigen konnte. Wobei er sich besonders mit Priesterrollen, wie in "Das Omen " von John Moore ins filmische Gedächtnis gegraben hat.
Filmausschnitt "Das Omen"
"Er hat schon einmal getötet. Er wird wieder töten. Er wird töten, bis alles, was ihnen gehört, sein ist."
"Verzeihen Sie, Pater, aber ich muss wirklich wieder an die Arbeit. Entschuldigen Sie."
"Ich bin in dem Krankenhaus gewesen, Mr. Thorn. In der Nacht als Ihr Sohn geboren wurde. ... Ich war daran beteiligt, ich wurde Zeuge der Geburt."
In einem seiner letzten Filme, dem Doku-Drama "The age of stupid – Warum tun wir nichts" von Franny Armstrong, spielte Pete Postlethwaite einen Mann, der im Jahr 2055 allein auf einer verseuchten Erde lebt. Mit Filmmaterial von 2008 blickt er zurück und stellt sich die Frage, warum es nicht gelang, gegen die Erderwärmung vorzugehen, obgleich doch die ökologischen Folgen absehbar waren.
"Diese Bewegung liegt mir sehr am Herzen und ich versuche, den Leuten den Klimawandel bewusst zu machen. Man muss sich seiner eigenen Verantwortung bewusst werden und etwas tun, wo man kann. Zum Beispiel im eigenen Haus. Einfache Sachen, wie die Isolierung zum Beispiel. Man kann sein Haus isolieren, sodass es die Wärme hält. Eigentlich eine einfache Sache."
Der 1945 im Norden Englands geborene Postlethwaite arbeitete zunächst als Lehrer an einer Klosterschule, ehe er ins Schauspielmetier wechselte. Er studierte an der renommierten "Bristol Old Vic Theatre School", die von Laurence Olivier gegründet wurde. In den 1970er und 80er Jahren stand er auf den Bühnen des Manchester Royal Exchange Theaters, dem "Liverpool Everyman Theatre" und der Royal Shakespeare Company.
Doch erst mit Film- und Fernsehrollen wurde Postlethwaite einem größeren Publikum bekannt, vor allem als Priester, wohlmeinender Vater oder Beschützer. Und mit dem Film "Im Namen des Vaters", für den Regisseur Jim Sheridan 1994 den Goldenen Bären gewann, feierte Postleithwaite seinen Durchbruch. Darin spielte er den Vater eines vermeintlichen IRA-Terroristen.
Filmausschnitt "Im Namen des Vaters":
"Wir hatten nie einen Dieb in unserer Familie. Wir hatten nie was in unserer Familie."
"Wirst du dir einen Job suchen?"
"Wir kriegen keine Jobs. Du weißt, wir kriegen keine Jobs!"
"Ich habe einen Job!"
"Du willst mich beim Buchmacher unterbringen?"
"Ich wünschte, du hättest etwas mehr Respekt."
" Respekt, wovor?"
"Vor dir selbst."
Für seine Rolle erhielt Postleithwaite eine Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller. Nebenrollen sollte er auch künftig häufig spielen. Vielleicht auch, weil er mit seinen harten Gesichtszügen, der schiefen Nase, dem schütteren Haar und dem schlanken, leicht gebeugten, aber kraftstrotzenden Körper nur wenige Szenen brauchte, um aus seinen Figuren echte Charaktere zu machen. Zum Beispiel in "Die üblichen Verdächtigen" von Bryan Singer, wo er den mysteriösen Anwalt Kobayashi spielte. Oder als Dirigent einer Bergarbeiterblaskapelle in "Brassed Off – Mit Pauken und Trompeten" von Mark Herman. Während seine Kollegen die Schließung der Zeche fürchten, denkt Postleithwaite – ganz Dirigent - nur an die Musik.
Filmausschnitt "Brassed off – Mit Pauken und Trompeten":
"Über 100 Jahre gibt es diese Kapelle schon. Zwei Weltkriege, drei Katastrophen, sieben Streiks, die Weltwirtschaftskrise. Trotzdem hat die Kapelle immer gespielt, Menschenskinder."
"Danny, die Katastrophe war noch nie so groß wie heute."
"Ohne Bergwerk kann es wohl kaum eine Bergmannskapelle geben, oder?"
"Hört zu! Wir stehen vor dem Halbfinale der Landesmeisterschaften. Wir können es schaffen. Das meine ich ernst. Wir können es bis nach London schaffen. Das erste Mal in unserer Geschichte, die Albert Hall!"
Dass der Schauspieler aber nicht nur väterliche Typen verkörpern konnte, bewies er in "Vergessen Welt - Jurassic Park". In dem Blockbuster von Steven Spielberg agierte er als Dinosaurierjäger so überzeugend, dass ihn der Regisseur glatt als besten Schauspieler der Welt bezeichnete.
Filmausschnitt "Vergessene Welt: Jurassic Parc"
"Verstecken Sie sich hier! Warten Sie bis der T. Rex zurückkommt!"
"Nein, nein, wenn das Nest in der Richtung liegt, aus der der Wind kommt, dann wittert er uns. Wenn er zurückkommt, weiß er, dass wir hier sind und wir haben nicht den Funken einer Chance. Wir müssen ihn austricksen, er soll nämlich dort hinkommen, wo wir ihn haben wollen."
Postleithwaite prägte, wenn auch meist in Nebenrollen, eine ganze Reihe von großen Hollywood-Filmen: "Der letzte Mohikaner" und "Amistad", "Alien 3" und "Schiffsmeldungen", "Dark Water" und "Inception". Mit ihm verliert die Filmwelt einen großen Schauspieler, der wie nur wenige den inneren Kampf seiner Charaktere zeigen konnte. Wobei er sich besonders mit Priesterrollen, wie in "Das Omen " von John Moore ins filmische Gedächtnis gegraben hat.
Filmausschnitt "Das Omen"
"Er hat schon einmal getötet. Er wird wieder töten. Er wird töten, bis alles, was ihnen gehört, sein ist."
"Verzeihen Sie, Pater, aber ich muss wirklich wieder an die Arbeit. Entschuldigen Sie."
"Ich bin in dem Krankenhaus gewesen, Mr. Thorn. In der Nacht als Ihr Sohn geboren wurde. ... Ich war daran beteiligt, ich wurde Zeuge der Geburt."