Mein 9. November: Benno Kittler
18.10.2009
Benno Kittler, Jahrgang 1950, durchlief in Fürstenwalde im VEB-Chemieanlagenbau eine Fachausbildung für Gummi- und Plastetechnologie und schloss diese mit einem Ingenieur für Chemieanlagenbau ab. Vor der Wende arbeitete er als kommunaler Angestellter im Rat der Stadt Torgau. Hier wurde er zu einem der Gründungsväter der Vorwende-Städtepartnerschaft von Sindelfingen in Baden-Württemberg und Torgau in Sachsen. Nach dem Mauerfall wird Kittler Geschäftsführer der neuen Torgauer Verlagsgesellschaft. Heute ist er Verleger und Herausgeber der "Torgauer Zeitung".
Es war wie als ob einem ein Stein vom Herzen fällt. Das ist vielleicht sogar ein bisschen untertrieben, es war ein Fallen in eine vollkommen andere Welt, also das fällt alles zusammen, das kann eigentlich nicht sein, es ist etwas Unglaubliches passiert. das war ein Wahnsinnserlebnis. Auch die Zeit danach, der Aufbau hier, so etwas gibt es nur einmal.
Es ist auch erstaunlich, über was man sich da Gedanken gemacht hat. Das war ja eigentlich vollkommen nebensächlich, wenn sie mit der Mühle stehen geblieben wären, irgendwie wären sie weitergekommen. Da kann ich mich noch daran erinnern, ich dachte, mein Gott, wenn die Karre stehen bleibt, kommst du dann noch nach Hause? Das war Quatsch. Da ist man durchgefahren, ich glaube, den Ausweis musste man noch zeigen, aber das war eine Pro-forma-Sache, die haben sich da nicht mehr so doll bemüht, irgendwas zu finden – zu suchen brauchten sie ja nicht mehr. Aber in dem Zug, in dem Moment, in dem wir an die Grenzen kamen, kein Gespräch mehr am Zug, in dem Abteil alles ruhig, da hat niemand mehr was gesagt. Also die haben über die Zeit einen Druck aufgebaut, auch was man gehört hat, wie die da nun die Leute filzen und in dieser unwürdigen Art auch.
Es ist auch erstaunlich, über was man sich da Gedanken gemacht hat. Das war ja eigentlich vollkommen nebensächlich, wenn sie mit der Mühle stehen geblieben wären, irgendwie wären sie weitergekommen. Da kann ich mich noch daran erinnern, ich dachte, mein Gott, wenn die Karre stehen bleibt, kommst du dann noch nach Hause? Das war Quatsch. Da ist man durchgefahren, ich glaube, den Ausweis musste man noch zeigen, aber das war eine Pro-forma-Sache, die haben sich da nicht mehr so doll bemüht, irgendwas zu finden – zu suchen brauchten sie ja nicht mehr. Aber in dem Zug, in dem Moment, in dem wir an die Grenzen kamen, kein Gespräch mehr am Zug, in dem Abteil alles ruhig, da hat niemand mehr was gesagt. Also die haben über die Zeit einen Druck aufgebaut, auch was man gehört hat, wie die da nun die Leute filzen und in dieser unwürdigen Art auch.