Mehr Geld für die Berliner Opern
Trotz der desolaten Haushaltslage will Berlin seine drei Opernhäuser künftig stärker fördern. Die Staatsoper Unter den Linden soll pro Jahr zusätzlich zehn Millionen Euro erhalten. Die Deutsche Oper, die Komische Oper und das Staatsballett müssen sich mit deutlich weniger Geld zufriedengeben.
Was bereits im Hauptstadtkulturvertrag Ende November nach langem Tauziehen zwischen dem Bund und Berlin vereinbart wurde, das hat der Regierende Bürgermeister nun weiter konkretisiert. Dafür, dass der Bund 200 Millionen Euro für die Sanierung der maroden Staatsoper Unter den Linden beisteuert, verpflichtet sich Berlin, den Etat der Lindenoper mit zehn Millionen Euro zusätzlich pro Jahr aufzupolstern und zwar beginnend in diesem Jahr mit einer Laufzeit von zehn Jahren. Damit wird die glamouröseste der Berliner Opern pro Jahr mit 41 Millionen Euro bedacht.
Die 1,8 Millionen, die noch Alt-Bundeskanzler Schröder speziell für die Staatskapelle pro Jahr aus dem Bundeshaushalt spendiert hat, bleiben davon unberührt. Während sich der Bund aus historischen Gründen, aber offenbar nicht zuletzt wegen des auch von der Bundeskanzlerin hochgeschätzten Weltstars Daniel Barenboim an der Spitze der Staatsoper, gegenüber diesem Haus in der Pflicht sieht, bleiben die Deutsche Oper und die Komische Oper Sache Berlins. Es war von Anfang an klar, dass das finanziell klamme Land diese beiden Häuser zwar nicht leer ausgehen lassen, aber auch nicht mit gleicher Großzügigkeit bedenken konnte. Für sie und das Staatsballett sieht der Berliner Haushalt so viel wie für die Staatsoper vor: zehn Millionen Euro mehr für alle drei, 5,5 Millionen für die Deutsche Oper, 4 Millionen für die Komische Oper und 500.000 für das Staatsballett.
Der Regierende Bürgermeister, Klaus Wowereit äußerte sich bei Abschluss des Hauptstadt-Vertrages zufrieden:
"Durch die Möglichkeiten, die sich jetzt eröffnen, durch den Hauptstadtvertrag, wird es möglich sein, die Situation der Berliner Opern und zwar aller Opern dauerhaft zu sichern."
Von Anfang an stieß die einseitige Bevorzugung der Lindenoper auf scharfe Kritik, zum Beispiel bei der Vorsitzenden des Kulturausschusses des Abgeordnetenhauses, der Grünen Alice Ströwer:
"Logischer Weise können wir auch als Land nicht einseitig die Staatsoper begünstigen."
Der Regierende Bürgermeister versuchte unterdessen, die Befürchtungen zu entkräften, die die ungleiche Behandlung der Berliner Opern provoziert hat und versicherte:
"Damit ist sichergestellt, dass die Staatsoper und die anderen national und international konkurrenzfähig sein können."
Wowereit, der neben seinem Amt als Regierender Bürgermeister zugleich als Berlins Kultursenator fungiert, verriet bisher allerdings nicht, wie das bei so ungleicher Ausstattung zu bewerkstelligen ist.
Die krasse Benachteiligung der Deutschen Oper und der Komischen Oper ist vielleicht mit politischen und finanziellen Zwängen zu erklären, aber kaum künstlerisch zu rechtfertigen. Die Komische Oper wurde im letzten Jahr zur "Oper des Jahres" gekürt und hat trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten Großartiges geleistet.
Die größte der Berliner Opern, die einst ruhmreiche Deutsche Oper, befindet sich nach einer tiefen Krise auf dem Wege der Erholung. Die Drohung sie zu schließen, ist inzwischen vom Tisch, aber die Sparzwänge der letzten Jahre gingen an die Substanz. Wenn sie nun befürchten muss, dass die besten Sänger und die besten Orchestermusiker sich von den höheren Gagen und Tarifen der Staatsoper locken lassen, kann das ihrem Wiederaufstieg zum alten Glanz nicht förderlich sein.
Zwar ist unabhängig von der Aufteilung der Gelder im Grundsatz zu begrüßen, dass nach Jahren völlig unrealistischer Sparvorgaben wieder mehr Geld in die Berliner Opern fließt, aber von einer Lösung des Problems kann noch längst nicht gesprochen werden. Die Verteilungskämpfe werden nun erst jetzt so richtig losgehen, und zwar sowohl zwischen wie auch innerhalb der Opernhäuser. Und man kann kaum annehmen, dass die anderen Sparten der Hauptstadtkultur, namentlich die Theater, seelenruhig zusehen, wie der Senat pro Jahr 20 Millionen Euro zusätzlich allein für die Opern bereitstellt.
Die 1,8 Millionen, die noch Alt-Bundeskanzler Schröder speziell für die Staatskapelle pro Jahr aus dem Bundeshaushalt spendiert hat, bleiben davon unberührt. Während sich der Bund aus historischen Gründen, aber offenbar nicht zuletzt wegen des auch von der Bundeskanzlerin hochgeschätzten Weltstars Daniel Barenboim an der Spitze der Staatsoper, gegenüber diesem Haus in der Pflicht sieht, bleiben die Deutsche Oper und die Komische Oper Sache Berlins. Es war von Anfang an klar, dass das finanziell klamme Land diese beiden Häuser zwar nicht leer ausgehen lassen, aber auch nicht mit gleicher Großzügigkeit bedenken konnte. Für sie und das Staatsballett sieht der Berliner Haushalt so viel wie für die Staatsoper vor: zehn Millionen Euro mehr für alle drei, 5,5 Millionen für die Deutsche Oper, 4 Millionen für die Komische Oper und 500.000 für das Staatsballett.
Der Regierende Bürgermeister, Klaus Wowereit äußerte sich bei Abschluss des Hauptstadt-Vertrages zufrieden:
"Durch die Möglichkeiten, die sich jetzt eröffnen, durch den Hauptstadtvertrag, wird es möglich sein, die Situation der Berliner Opern und zwar aller Opern dauerhaft zu sichern."
Von Anfang an stieß die einseitige Bevorzugung der Lindenoper auf scharfe Kritik, zum Beispiel bei der Vorsitzenden des Kulturausschusses des Abgeordnetenhauses, der Grünen Alice Ströwer:
"Logischer Weise können wir auch als Land nicht einseitig die Staatsoper begünstigen."
Der Regierende Bürgermeister versuchte unterdessen, die Befürchtungen zu entkräften, die die ungleiche Behandlung der Berliner Opern provoziert hat und versicherte:
"Damit ist sichergestellt, dass die Staatsoper und die anderen national und international konkurrenzfähig sein können."
Wowereit, der neben seinem Amt als Regierender Bürgermeister zugleich als Berlins Kultursenator fungiert, verriet bisher allerdings nicht, wie das bei so ungleicher Ausstattung zu bewerkstelligen ist.
Die krasse Benachteiligung der Deutschen Oper und der Komischen Oper ist vielleicht mit politischen und finanziellen Zwängen zu erklären, aber kaum künstlerisch zu rechtfertigen. Die Komische Oper wurde im letzten Jahr zur "Oper des Jahres" gekürt und hat trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten Großartiges geleistet.
Die größte der Berliner Opern, die einst ruhmreiche Deutsche Oper, befindet sich nach einer tiefen Krise auf dem Wege der Erholung. Die Drohung sie zu schließen, ist inzwischen vom Tisch, aber die Sparzwänge der letzten Jahre gingen an die Substanz. Wenn sie nun befürchten muss, dass die besten Sänger und die besten Orchestermusiker sich von den höheren Gagen und Tarifen der Staatsoper locken lassen, kann das ihrem Wiederaufstieg zum alten Glanz nicht förderlich sein.
Zwar ist unabhängig von der Aufteilung der Gelder im Grundsatz zu begrüßen, dass nach Jahren völlig unrealistischer Sparvorgaben wieder mehr Geld in die Berliner Opern fließt, aber von einer Lösung des Problems kann noch längst nicht gesprochen werden. Die Verteilungskämpfe werden nun erst jetzt so richtig losgehen, und zwar sowohl zwischen wie auch innerhalb der Opernhäuser. Und man kann kaum annehmen, dass die anderen Sparten der Hauptstadtkultur, namentlich die Theater, seelenruhig zusehen, wie der Senat pro Jahr 20 Millionen Euro zusätzlich allein für die Opern bereitstellt.