Medizinsoziologin Eva Brinkschulte

Wie haben Frauen die Medizin erobert?

Die Soziologin Eva Brinkschulte
Die Soziologin Eva Brinkschulte © privat
Moderation: Ulrike Timm · 03.02.2015
Im Jahr 1901 gab es gerade einmal sechs approbierte Ärztinnen in Deutschland. Das hat sich gewaltig geändert. Über den Aufstieg der Frauen in der Medizin sprechen wir mit der Soziologin Eva Brinkschulte. Sie sagt: "Medizingeschichte ist auch eine Gendergeschichte."
Heutzutage haben wir die Wahl, ob wir zu einem Arzt oder einer Ärztin gehen. Noch vor knapp 100 Jahren waren Frauen in der Medizin eine Rarität. Im Jahr 1901 gab es gerade einmal sechs approbierte Ärztinnen in Deutschland.
Medizinerinnen mussten gegen eine Bastion von männlichen Vorurteilen kämpfen. Diese gipfelten in Schriften wie "Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes" des Psychiaters und Neurologen Paul Julius Moebius.
"Medizingeschichte ist auch eine Gendergeschichte", sagt die Soziologin Prof. Dr. Eva Brinkschulte. Die Leiterin des Lehrbereichs Geschichte, Ethik und Theorie der Medizin an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat den Aufstieg der Frauen in der Medizin – und den Wissenschaften – erforscht. Und ist auf herausragende Medizinerinnen gestoßen. Ihre Geschichten vermittelt sie nicht nur den heutigen Medizinstudenten. Sie hat ihnen auch eine Ausstellung im Medizinhistorischen Museum Hamburg gewidmet.
Wie haben die Frauen die Medizin und die Wissenschaften erobert?
Mit welchen Vorurteilen hatten sie zu kämpfen?
Wie gleichberechtigt sind Frauen in der Medizin und den Wissenschaften heute?

Darüber unterhält sich Ulrike Timm mit Eva Brinkschulte, ab 9:07 Uhr in der Sendung "Im Gespräch" im Deutschlandradio Kultur.