Medizinische Hilfe statt Bomben

Rupert Neudeck hält von einem weiteren Kriegseinsatz westlicher Militärs in der arabischen Welt nichts. Der Westen habe sich bereits durch diverse Kampfeinsätze in der Region blamiert, sagt der "Grünhelme"-Gründer.
Der Publizist foderte eine humanitäre Offensive für Syrien. Neudeck sagte, inzwischen seien vier bis sechs Millionen Syrer auf der Flucht. Das sei fast ein Drittel der Bevölkerung. Ein Militärschlag des Westens lehnte Neudeck strikt ab.

Er halte von einem weiteren Einsatz westlicher Militärs in der arabischen Welt überhaupt nichts, sagte er. Der Westen habe sich bereits in der Region blamiert: Palästina, der Irak und der Iran seien durch Eingriffe aus dem Westen kaputt gemacht worden.

Neudeck schlug hingegen eine große internationale Konferenz vor. Assad und die Rebellen könnten gezwungen werden, an dieser teilzunehmen - dann könnten alle Fragen auf den Tisch kommen. Den Aufstand in Syrien bezeichnete Neudeck als "Revolte von jungen Leuten".

Diese wollten nicht mehr mit den 15 Geheimdiensten, die die Familie Assad insgesamt aufgebaut habe, leben. Neudeck räumte allerdings ein, dass es in den gegen Assad kämpfenden Gruppen inzwischen auch viele radikalisierte Muslime gibt. Seit April 2013 gebe es eine "Intervention" von Mudschaheddin aus dem Ausland, darunter seien auch Deutsche, sagt er.

Die Rebellen hätten durch die neuen, islamistischen Kämpfer aber nicht ihre Unschuld verloren, betonte Neudeck: Den "jungen Leuten" werde die Revolution vielmehr von den Dschihadisten gestohlen.


Das vollständige Gespräch mit Rupert Neudeck können Sie bis zum 9.2.2014 als
[url=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2013/09/09/drk_20130909_1508_195efd19.mp3
title="MP3-Audio" target="_blank"]MP3-Audio[/url] in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
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