MDR will bestimmte Filme mit Hinweisen versehen

    Der Schauspieler Pierre Brice steht als Häuptling Winnetou in einem Film aus dem Jahre 1963 vor einer Schlucht mit erhobener Hand.
    Beim MDR sollen unter anderem Produktionen aus dem Genre "Indianer"-Filme mit Hinweisen versehen werden, um über rassistische Stereotype aufzuklären. © imago-images / Cinema Publishers Collection / The Legacy Collection
    06.09.2022
    Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) will Medienberichten zufolge bestimmte Filme mit einordnenden Hinweisen versehen. Das betreffe Filme, die rassistische Stereotype und Diskriminierungen beinhalten, berichtete die Leipziger Volkszeitung. Hinweise könnten auch bei Defa-Klassikern wie etwa dem Märchenfilm "Der kleine Muck" oder aus dem Genre der damaligen "Indianer"-Filme gesetzt werden. Wichtig sei aus Sicht des MDR auch eine begleitende Berichterstattung und zeitgemäße Einordnung, die eine Debatte ermögliche, die dem Thema gerecht werde, zitierte die Zeitung den Sender. 2023 seien diverse Defa-Titel für eine Ausstrahlung vorgesehen. Hitzige Debatten löste zuletzt die Entscheidung des Verlags Ravensburger aus, "Winnetou"-Bücher vom Markt zu nehmen. Das Unternehmen zog die Publikationen mit Verweis auf negative Rückmeldungen zurück. In die Rassismus-Debatte zum Werk des Schriftstellers Karl May (1842-1912) hatte sich im August auch die sächsische Karl-May-Stiftung eingeschaltet. Sie bezeichnete die Diskussionen um die "Winnetou"-Kinderbücher als überzogen und startete eine Petition.