Max Ophüls Preis

    Ausgezeichneter Nachwuchs

    Regisseur Jakob Lass nach der Verleihung des Max Ophüls Preises
    Regisseur Jakob Lass nach der Verleihung des Max Ophüls Preises © dpa / picture alliance / Oliver Dietze
    26.01.2014
    Der Spielfilm "Love Steaks" des Berliner Nachwuchsregisseurs Jakob Lass ist mit dem Max Ophüls Preis 2014 ausgezeichnet worden. Der Beitrag sei "ein Geschenk an die Zuschauer, das nur so strotzt vor Kraft, Spielfreude, Farben und Liebe", erklärte die Jury ihre Entscheidung.
    Die mit 18.000 Euro dotierte Auszeichnung gilt als eine der wichtigsten Preise für Nachwuchsfilmer und wurde gestern Abend auf dem gleichnamigen Festival in Saarbrücken verliehen.
    Die bizarre Liebesgeschichte zwischen einem jungen Physiotherapeuten und einer alkoholkranken Küchenhilfe zeichne sich dadurch aus, dass sie außerordentlich "laut und kraftvoll" inszeniert ist, sagt unser Autor Peter Claus im "Fazit"-Gespräch. Die jungen Regisseure würden "das, was sie erzählen, gleichsam herausschreien". Das gelte auch für andere Beiträge wie das Beziehungsdrama "Familienfieber" von Nico Sommer. Der Film, der nach der Vereinbarkeit von Familienideal und individuellen Schwächen fragt, wurde mit dem Preis der Saarländischen Ministerpräsidentin ausgezeichnet.
    Beide Filme zeichne vor allem die Leistung der Schauspieler aus, "die zum Teil wirklich alles geben", sagt Claus. "Man hat das Gefühl, sie spielen um ihr Leben - und das ist natürlich etwas, das einem im Kinosessel sofort mitreißt."
    Reduzierte Geschwindigkeit des Erzählens
    Die preisgekrönten Filme ständen allerdings im Gegensatz zu vielen anderen Beiträgen des Festivals, meint Claus. "Vor allem nämlich wurde leise erzählt, verhalten." Wie schon im Vorjahr habe sich "ein Trend durchgesetzt, dass die Geschwindigkeit des Erzählens oft stark reduziert wird". Das Publikum habe auf diese leisen Filme sehr positiv reagiert. "Aber die Jury hat vielleicht gerade ein bisschen gedacht, gerade bei jungen Leuten gehört das Klappern zum Geschäft - und hat die lauten Filme ausgezeichnet."
    Der Schauspieler Ronald Zehrfeld steht auf der Premiere des Fernsehfilms "Die Grenze" vor einem Filmplakat.
    Der Schauspieler Ronald Zehrfeld© dpa / picture alliance / Sören Stache
    Schauspieler und Jurymitglied Ronald Zehrfeld dagegen betont im Deutschlandradio Kultur , dass ihm auch die anderen eingereichten Erstlingswerke viel Spaß gemacht hätten: "Das ist natürlich umso spannender, junge Filmemacher zu beobachten, wenn sie ihr Herzblut reinpacken in den ersten Film."
    Weitere Auszeichnungen gingen an die Schauspielerin Liv Lisa Fries als beste Nachwuchsdarstellerin für ihre Rolle als Mukovizidosekranke in dem Film "Und morgen bin ich tot". Zum besten Nachwuchsdarsteller wählte die Jury Vincent Krüger, der im Film "Sunny" einen jungen aggressiven Mann verkörpert, der sich um sein halbjähriges Kind kümmern muss.
    Mehr als 160 Filme waren dieses Jahr auf dem Festival zu sehen, das nach dem in Saarbrücken geborenen Film- und Theaterregisseur Max Ophüls benannt wurde. Bis zum Ausklang heute Abend werden etwa 40.000 Besucher erwartet.
    phe