Mathematik macht glücklich!

Für viele Menschen ist sie schlicht ein Graus, kaum ein Fach ist bei Schülern so verhasst: die Mathematik. Das kann und will Albrecht Beutelspacher nicht akzeptieren – schon gar nicht im diesjährigen Jahr der Mathematik 2008.
Der leidenschaftliche Mathematiker und Direktor des "Mathematikums" in Gießen tut alles, damit auch Mathematikmuffel die Schönheit dieser Wissenschaft erkennen. Seine Botschaft: "Mathe macht glücklich!" Dieser Schriftzug ziert auch eines der meist verkauften T-Shirts in dem "weltweit ersten Mitmachmuseum für Mathematik", das Beutelspacher 2002 begründet hat. Das Gegenstück "In Mathe war ich immer schlecht" traut sich schon fast keiner mehr zu kaufen, der das "Mathematikum" besucht und die phantasievollen und überraschenden Experimente ausprobiert hat.

"Das Mathematikum öffnet eine neue Tür zur Mathematik. Nicht über Gleichungen und Symbole, sondern über eigene Erfahrungen. Alle Experimente sehen ganz einfach und spielerisch aus. Die Hürde vor der Mathematik ist sozusagen auf null heruntergesetzt. Man fängt unmittelbar an zu spielen. Man fängt an zu denken, man stellt sich mindestens Fragen."

Mit Erfolg: "Unsere Besucher verlassen unser Haus glücklicher, als sie es betreten haben."

Mathematik, schwärmt der Vater zweier Kinder, zeige die Schönheit und die Ordnung der Welt, sie sei toll und nützlich: "Mit der Mathematik wurde entdeckt, dass man durch eigenes Denken etwas erreichen kann, vor 2500 Jahren von Pythagoras. Man musste nicht mehr die Götter befragen, die Natur beobachten. Das war revolutionär. Und es ist kein Wunder, dass in dieser Zeit auch die Rhetorik entstanden ist. Durch Denken Erkenntnis zu finden, das ist Mathematik! Und Mathematik ist toll als Kulturwissenschaft, sie führt zu großen geistigen Abenteuern. Und die Nützlichkeit: Die Mathematik war – vielleicht von den ersten Anfängen abgesehen – immer eine angewandte Wissenschaft. Ohne die Mathematik würde kein Handy, kein CD-Player, kein Wetterbericht funktionieren."

Der Wissenschaftler hat es sich zum Ziel gesetzt, der Mathematik das Elitäre, Unnahbare und Abstrakte zu nehmen. Das zeigen auch seine populärwissenschaftlichen Bücher wie "Pasta all` infinito. Meine italienische Reise in die Mathematik." Eine Mischung aus Rechenbuch, Reisebericht und Tagebuchaufzeichnungen, in der der Leser wie nebenbei viel über die Mathematik erfährt. Für seine "herausragenden Leistungen in der Vermittlung seiner Wissenschaft" wurde Albrecht Beutelspacher im Jahr 2000 mit dem Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet.

Im diesjährigen Jahr der Mathematik möchte Beutelspacher vor allem bei Kindern und Jugendlichen die Leidenschaft für die Mathematik wecken. Deshalb hat er auch das Ausstellungsprogramm auf dem Schiff "MS Wissenschaft" mitentwickelt, das über Deutschlands Flüsse schippern wird und zu Ausprobieren und Forschen einlädt.

"Mathematik macht glücklich!" Albrecht Beutelspacher führt heute den Beweis, im Gespräch mit Dieter Kassel, von 9 Uhr 05 bis 11 Uhr. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der kostenlosen Telefonnummer 00800 / 2254 2254 und per E-Mail unter gespraech@dradio.de.


Informationen im Internet:
www.mathematikum.de
www.jahr-der-mathematik.de