Martha Argerich spielt Prokofjew

Als Sergej Prokofjew sein drittes Klavierkonzert 1921 zum ersten Mal aufführte, galt er als der »neue Mann« des Klavierspiels. Eigentlich hatte das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin den Starpianisten Evgeny Kissin als Solisten für dieses Werk eingeladen, aber er musste aus gesundheitlichen Gründen absagen. An seiner Stelle übernahm kurzfristig Martha Argerich den Solopart in Prokofjews populärstem Klavierkonzert - und meisterte ihn gewohnt souverän.
Martha Argerich gilt als eine der charismatischsten Pianistinnen unserer Zeit. Legendär sind ihre sensiblen und klanglich klaren Interpretationen der romantischen Literatur. 1982 spielte sie mit dem DSO unter Riccardo Chailly das dritte Klavierkonzert von Sergej Rachmaninoff in einer seither als Referenz geschätzten Aufnahme ein.
Neben dem avantgardistischen Prokofjew-Konzert dirigiert der Schweizer Charles Dutoit zwei Werke von Hector Berlioz. In seiner Opéra-comique "Béatrice et Bénédict" nach William Shakespeares "Viel Lärm um nichts" parodierte der französische Komponist 1862 nicht nur das Genre der leichten Spieloper, sondern auch seine eigenen – meist tragischeren – Werke. Dutoit dirigiert die Ouvertüre des Werks, die bereits den ironischen Charakter der Handlung erahnen lässt. Daneben zeigt Dutoit den rettungslosen Romantiker Berlioz, der seine "Symphonie fantastique" mit den Träumereien eines Künstlers beginnt und mit einer orgiastischen Walpurgisnacht beendet.


Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 4.12.2007

Hector Berlioz
Ouvertüre zu "Béatrice et Bénédict"

Sergej Prokofjew
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Hector Berlioz
Symphonie Fantastique op. 14


Martha Argerich, Klavier
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Charles Dutoit