Malta erinnert an ermordete Investigativ-Journalistin

    Ein Schild erinnert bei einer Mahnwache an die ermordete maltesische Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia. Auf dem Schild steht: #Justice4Daphne.
    Mahnwache für ermordete Journalistin Galizia © picture alliance / dpa / Christoph Soeder
    Malta hat an die vor fünf Jahren ermordete Investigativ-Journalistin Daphne Caruana Galizia erinnert. Der Erzbischof des Inselstaates im Mittelmeer feierte am Morgen eine Messe in der kleinen Kirche von Bidnija in der Nähe des Wohnortes von Caruana Galizia. Er betonte die Bedeutung der Gerechtigkeit, auch wenn sie den Mächtigen unangenehm sei. Erst zwei Tage zuvor hatten sich zwei angeklagte Brüder im Prozess um den Mord für schuldig erklärt. Sie wurden zu jeweils 40 Jahren Haft verurteilt. Die Brüder waren angeklagt, am Auto der Journalistin einen Sprengsatz angebracht zu haben, der am 16. Oktober 2017 explodierte und die 53-jährige Caruana Galizia tötete. Die Journalistin war bekannt für Recherchen und Berichte über Korruption in dem kleinen EU-Land. Ein Untersuchungsbericht aus dem Jahr 2021 kam zu dem Schluss, dass der maltesische Staat aufgrund einer Kultur der Straflosigkeit, die von den höchsten Regierungsebenen ausging, für den Mord die Verantwortung tragen müsse. Erst im vergangenen Monat beklagte der Menschenrechtskommissar des Europarats ein „Fehlen wirksamer Ergebnisse bei der Feststellung der Verantwortlichkeit“.