"Make America Sick Again"

Altrocker Alice Cooper will US-Präsident werden

US-Musiker Alice Cooper während des Heavy Metal Music Festivals Copenhell in Kopenhagen, 2016
US-Musiker Alice Cooper während des Heavy Metal Music Festivals Copenhell in Kopenhagen, 2016 © picture alliance / dpa / Mathias Loevgreen Bojesen
Von Andreas Horchler · 24.08.2016
Selfie-Verbot und eine Statue für Lemmy von Motörhead - Alice Cooper möchte US-Präsident werden und setzt bei seiner Kampagne auf die ganz großen Themen. Die jungen Leute wollen einen Retter, keine Fälschung, hieß es schon in seinem "Elected"-Song von 1972.
"A troubled man for troubled times", ein beunruhigter Mann für unruhige Zeiten, "Alice Cooper for President” steht auf der Kampagnen-Homepage des Altrockers.
Er hasst Politik, sagt der 68-Jährige in CNN.
Und doch. Sein Programm hat es in sich: Selfie-Verbot bis auf einen speziellen Selfie-Tag im Jahr, Motörheads Lemmy soll ein steinernes Denkmal neben den großen US-Präsidenten am Mount Rushmore in South Dakota bekommen, Groucho Marxs Bild kommt auf den 50-Dollar-Schein, keine Bücher, keine Stifte mehr, Becherhalter für jeden Sitz im Flugzeug.

Lincoln-Zylinder und Sternenbanner-T-Shirt

Nicht von der Hand zu weisende Themen, während sich Trump und Clinton mit Immigration, Jobs und Terror auseinandersetzen. Die beiden Kontrahenten lässt Cooper auf der Bühne miteinander kämpfen und sich umarmen, während er mit Lincoln-Zylinder und Sternenbanner-T-Shirt zusieht.
"Jeder scheint zu denken, ein Präsident könnte einen Knopf drücken und alles ändert sich. Das wird nicht passieren."
Da es US-Präsidenten mit dem Kongress, mit Lobbys, mit den obersten Richtern zu tun haben, findet Cooper, geht es doch vor allem um ein Gesicht zum Vorzeigen. Seine Haare sind wenigstens nicht weiß, gefärbt oder nicht, führt er als Wahlargument an. Er habe noch nie einen Präsidenten gesehen, der sein Amt mit dunklen Haaren antrat und seine Amtszeit nicht mit weißen Haaren beendet hat.
Cooper verkauft als Präsidentschaftskandidat Magnete, Buttons und T-Shirts mit seinem dunkel geschminkten Gesicht. "Macht Amerika wieder krank" wandelt er Donald Trumps "Macht Amerika wieder groß" ab. Ansonsten hat er seinen Song "Elected", gewählt, von 1972 wieder aus der Versenkung geholt. Damals ging es um die Wiederwahl von Präsident Richard Nixon. Die jungen Leute wollen einen Retter, keine Fälschung, heißt es in dem Song.
Alice Coopers Erfolgsaussichten, US-Präsident Nummer 45 zu werden? Bescheiden.
Mehr zum Thema