Macron verurteilt Farbattacke auf Gemälde als Angriff auf Frankreichs Werte

    Die Bilder von Miriam Cahn auf der Documenta im Jahr 2017 zeigen Menschen die Opfer von Gewalt sind, aber auch Menschen, die selber Gewalt ausüben.
    Bilder der Künstlerin Miriam Cahn auf der Documenta im Jahr 2017 © imago/Camera4
    Der französische Präsident Macron hat das Besprühen eines umstrittenen Gemäldes in Paris als Angriff auf die Werte seines Landes verurteilt. Auf Twitter schrieb er: "In Frankreich ist die Kunst immer frei und die Achtung des kulturellen Schaffens garantiert." Am Sonntag hatte ein Mann im Kunstzentrum Palais de Tokyo ein Bild der Schweizer Malerin Miriam Cahn mit lila Farbe besprüht. Das Werk mit dem Titel "Fuck abstraction!" zeigt einen knienden Menschen mit gefesselten Händen, der von einem mächtigen gesichtslosen Mann zum Oralsex gezwungen wird. Kritiker sehen in der knienden Figur ein Kind, was die Künstlerin stets zurückwies. Cahn thematisierte nach eigenen Angaben Vergewaltigung als Kriegswaffe und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Mehrere französische Kinderschutzorganisationen hatten die Malerin verklagt und die Entfernung des Gemäldes aus dem Kunstzentrum gefordert. Sie scheiterten jedoch mit ihrer Klage.