LTE im All

Der Mond bekommt schnelles Internet

Eugene Cernan (1934-2017) 1972 auf dem Mond.
Eugene Cernan 1972 auf dem Mond. © NASA
Robert Böhme im Gespräch mit Max Oppel · 20.03.2017
Ein Berliner Start-up will das erste LTE-Funknetz auf dem Mond spannen. Um zu beweisen, dass es funktioniert - und um wissenschaftliche Daten vom Mond auf die Erde zu schicken, sagt Robert Böhme, Chef von "Part-Time-Scientists".
Nicht überall auf der Erde existiert bereits ein LTE-Netz für schnelle Datenübertragen, nicht einmal in Deutschland. Aber nach dem Willen eines Berliner Start-ups soll es bald auf dem Mond eines geben.
"Wir haben einen Startplatz gebucht in einer Rakete, die uns nächstes Jahr ins All bringen wird auf den Weg zum Mond", sagte Robert Böhme von den "Part-Time-Scientists". Dann werde die von ihnen entwickelte Landefähre Alina zwei Mondrover absetzen, die dort wissenschaftliche Untersuchungen durchführen sollten. Um die Daten zur Erde zu schicken, wolle man LTE-Technologie auf dem Mond installieren.

Mit LTE V-X die Kommunikationsbandbreite erweitern

"Wir wollen dort LTE V-X hinbringen, das ist eine neue Technologie, die jetzt gerade in Deutschland ausgebaut wird", so Böhme. In Deutschland werde sie für das autonome Fahren benutzt und um Autos zu vernetzen. "Und wir benutzen das auf dem Mond - sehr, sehr spannend -, dieses LTE V-X, diesen neuen Standard, um zum Beispiel den Rovern zu ermöglichen, sich die Kommunikationsbandbreite zu verlängern."
So sei die Fähre Alina so etwas wie ein großer LTE-Sendemast mit einer Standleitung zur Erde. "Aber wenn jetzt zum Beispiel ein Rover in einen Krater hinabtauchen möchte, um diesen zu erkunden, da was herauszufinden, und da ist er vielleicht in einem Funkloch, so wie viele Leute vielleicht in ländlichen Gegenden. Dann kann der andere Rover sich am Kraterrand positionieren und das Netz in diesen Bereich mit ausdehnen."