Lockerung der Corona-Maßnahmen in Thüringen

Eine Frage der Rhetorik

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Bodo Ramelow mit Schutzmaske im Foyer des Thüringer Landtages.
Das letzte Bild mit Maske? Ministerpräsident Bodo Ramelow will Thüringen bald lockerer machen − bei den Einschränkungen im öffentlichen Leben. © imago / Jacob Schröter
Diana Kinnert im Gespräch mit Anke Schaefer · 25.05.2020
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Thüringen prescht bei der Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen voran. Die Unternehmerin Diana Kinnert sieht positive Effekte für die Wirtschaft. Falsch sei es jedoch, das für eine Entwarnung zu halten.
Das Bundesland Thüringen will am 6. Juni die allgemeinen Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie beenden. Ministerpräsident Ramelow kündigte an, die Vorschriften zu Mindestabständen und dem Tragen von Mundschutz sowie die Kontaktbeschränkungen außer Kraft zu setzen. Das Motto solle lauten: Von Verboten zu Geboten, von staatlichem Zwang hin zu selbstverantwortetem Maßhalten.
Es sei richtig, von den "Notstandregeln" zurück in den "Regelbetrieb" zu kommen, kommentiert unser Studiogast Diana Kinnert diese Entscheidung. Kinnert ist Unternehmerin und CDU-Mitglied.

"Umsicht und Vorsicht immer noch geboten"

Kritik übte Kinnert in diesem Zusammenhang allerdings an Ramelows Rhetorik. Eine Aussage wie "Ab übernächster Woche fallen alle Regeln weg" suggeriere eine falsche Gelassenheit. "Ich glaube, dass Umsicht und Vorsicht immer noch geboten sind."
Für die Wirtschaft sei eine Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen vermutlich der richtige Weg. Es müssten auch nicht alle Länder die gleichen Entscheidugen zur gleichen Zeit treffen. Die Fallzahlen in den Regionen seien unterschiedlich. Der Alleingang des thüringischen Ministerpräsidenten Ramelow missfällt Kinnert dennoch:
"Ich glaube, dass Ministerpräsidenten sich auch abstimmen können, damit bestimmte stärker betroffene Länder nicht unter Zugzwang geraten."
(huc)
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