Lobet ihn mit Psalter und Harfen

Die Harfe in deutschen Hofkapellen

29:49 Minuten
Auf einem Holzschnitt von Jost Ammann (1535 1591) spielen drei schick gekleidete Männer Eine Laute, eine Art Trompete und eine Harfe.
Harfenisten am Hofe waren ein Prestigeobjekt der Herrscherhäuser. © IMAGO / United Archives International
Von Maximilian Ehrhardt · 17.02.2021
Harfenklänge bei Bach? Richtig. Und auch Telemann wie Schütz bedachten das Instrument in ihren Werken. Schließlich wurden an den deutschen Höfen Harfenisten schon seit dem 15. Jahrhundert beschäftigt, die einfache bis hochkomplizierte Instrumente besaßen.
Irland und Wales sind die Länder, die man traditionell mit der Harfe verbindet. Fast niemand denkt bei Schütz, Telemann und Bach daran, dieses Instrument zu besetzen. An den deutschen Höfen allerdings wurden Harfenisten nachweislich bereits seit dem 15. Jahrhundert beschäftigt. Harfenisten verschiedenster Länder spielten in den Hofkapellen von Schwerin bis München. Von Stuttgart bis Dresden ergänzten reisende Musiker die Orchester oder spielten Solokonzerte.
Die Ensembles von Praetorius, Schütz und Scheidt beschäftigten Harfenisten. Die Thomaskantoren vor Bach komponierten Werke mit bis zu drei Harfenstimmen. Der fleißige Telemann schrieb zwei Kantaten mit Harfen-Besetzung.

Vielseitiger Instrumentenbau

Im deutschen Barock wurden verschiedene Harfentypen verwendet: Es gab Darm- und Metallsaiten, chromatische Instrumente mit vielen Saiten und kleine Handharfen, schnarrende und sanft klingende Instrumente. Die Erfindung der Pedalharfe, die deutschen Instrumentenbauern zugeschrieben wird, fällt auch in diese Epoche. Ein Plädoyer für die Einbeziehung der Barockharfe in den Ensembleklang.
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