Live-Konzert in Berlin

"Wir gehen auf die Bühne und schauen, was passiert"

Percussionist Christian Prommer während eines Konzerts am 03.02.2009 in Leipzig
Percussionist Christian Prommer während eines Konzerts am 03.02.2009 in Leipzig © imago / STAR-MEDIA
Christian Prommer im Gespräch mit Carsten Rochow · 08.08.2017
Der Jazz-Pianist Bugge Wesseltoft und der Schlagzeuger Christian Prommer spielen elektroakustische Musik zwischen Jazz, Funk und House. Im Berliner Radialsystem stehen sie erstmals in Deutschland gemeinsam auf der Bühne. Die gemeinsame Vorbereitung beginnt beim Soundcheck.
Im Rahmen der interdisziplinären Veranstaltungsreihe Um:laut im Berliner Radialsystem spielen am Dienstagabend der norwegische Pianist Bugge Wesseltoft und der deutsche Schlagzeuger Christian Prommer eine Deutschlandpremiere. Die beiden stehen dort erstmals für eine gemeinsame Impro-Session auf der Bühne. Die Um:laut-Live-Konzerte sind durch das Zusammenführen von sehr unterschiedlichen musikalischen Einflüssen und Traditionen geprägt. Die elektroakustische Musik von Prommer und Wesseltoft changiert zwischen Jazz, Ambient, Funk und House.
Beide Künstler auf umfangreiche Diskografie mit unterschiedlichsten sehr vielseitigen Projekten und Kollaborationen zurückblicken, die nicht selten Jazz-Traditionen, Klassik, Clubmusik und einen experimentellen Charakter vereinen. Wesseltoft gilt als innovativer Wegbereiter der jungen Jazz-Szene, Prommer ist ein renommierter Schlagzeuger.

"Quasi keine Vorbereitung, die zusammen passiert"

Das "exklusiv", das in der Ankündigung des Konzerts steht, beziehe sich auf mehrere Punkte, sagte Christian Prommer vor dem Konzert im Deutschlandfunk Kultur. Einer davon sei, dass sie nur fünf bis sechs Mal im Jahr überhaupt zusammen spielen - und bislang noch nie in Deutschland.
"Und exklusiv auch, weil wir beide tatsächlich nie vorher genau wissen, was passiert. Wir haben quasi keine Vorbereitung, die zusammen passiert. Jeder denkt sich was aus oder hat eine Inspiration, die dann an dem Abend natürlich zum Tragen kommt. Deswegen ist jeder Abend ein besonders Ding."
Sie gingen immer mehr dazu über, vor dem Konzert nichts abzusprechen, erklärte Prommer. "Wir gehen auf die Bühne und schauen, was passiert." Sie sähen sich erst beim Soundcheck.

Keine Tonträger

"Wir kennen uns dann doch schon ganz gut über die vier Jahre, die wir das Projekt jetzt machen. Es gibt so ein paar Ankerthemen, die jeder mitbringt und die spielen wir uns beim Soundcheck vor. Und über die werden wir dann den Abend gestalten."
Das Exklusive beziehe sich auch darauf, dass keine Tonträger aus diesem Projekt heraus erstellt würden, so Prommer. "Weil wir einfach diesen Moment und das Livespielen und das, was eben dieser Funke, dieses zusammen Ideen entwickeln und feilen einfach sehr schön finden."

Mehr zum Konzert auf dem Portal der Berliner Bühnen

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