Live aus Garmisch-Partenkirchen

Vorbei die Zeit der muffigen Massenschlafsäle, der Eintöpfe und des Hagebuttentees! Die Jugendherberge in der deutschen Wintersportmetropole Garmisch-Partenkirchen ist topmodern: Der Gast speist im Bistro, schläft im Doppelzimmer mit eigenem Bad und surft per WLAN durchs Internet.
Das Winterprogramm ist ideal für Gruppen, Schulklassen und Familien mit schmalem Geldbeutel: Skifahren und Snowboarden, Schneewandern, Iglubauen, Lawinenkunde – im Wettersteingebirge sollen auch diejenigen glücklich werden, die nicht mit "Bretterln" an den Füßen geboren wurden.

Seit 100 Jahren gibt es Jugendherbergen und dieses Jubiläum wird 2009 mit zahlreichen Veranstaltungen und Wettbewerben gefeiert. Das deutsche Jugendherbergswerk zeigt u.a. in einer Ausstellung, wie alles anfing: 1909 befand ein passionierter Lehrer, dass sich die Jugend bewegen sollte, und zwar am besten zu Fuß. Er schlug vor, die Schulen in der Ferienzeit zu öffnen und für Wandergruppen zu Schlafsaalen umzufunktionieren, denn "… auch die Knaben und Mädchen des gemeinen Mannes müssen frischfröhliches Wandern als Gegengewicht für die Stubenhockerzeit ihrer Schuljahre üben".
So entstanden bald die ersten Herbergen. Und denen folgten die Herbergseltern, die für alles zuständig waren: Verpflegung, Wäsche, Betten, Heimweh.

Holger Strobel, stellvertretender Herbergsleiter in Garmisch Partenkirchen, ist 100 Jahre später eher so etwas wie ein "Eventmanager": Er sorgt für ein attraktives Outdoor-Programm, kennt geeignete Snowboardtrainer und Kletterprofis, er kümmert sich um die optimale Auslastung des Hauses und darum, dass alles reibungslos läuft. Dazu gehört allerdings heute wie damals, dass er gelegentlich Tränen trocknet und Blasen an wunden Füßen verarztet.

Links:
www.garmisch.jugendherberge.de
www.alpinerstudienplatz.jugendherberge.de
www.djh.de