Limeskommission gegen Ausgrabungen und Nachbauten
Der Geschäftsführer der Deutschen Limeskommission, Andreas Thiel, spricht sich gegen Ausgrabungen an dem römischen Grenzwall aus. Diese seien nichts anderes als eine dokumentierte Zerstörung, sagte Thiel anlässlich der Übergabe der UNESCO-Urkunde in der baden-württembergischen Limes-Stadt Aalen. Es gebe technische Möglichkeiten, in die Erde zu blicken, ohne etwas zu vernichten, "damit nachfolgende Forschergenerationen in 100 Jahren die Möglichkeit haben, mit noch besseren Methoden an diesem Objekt zu arbeiten".
Etwa die Hälfte des Limes sei für den Laien heute sichtbar, erklärte Thiel. Er könne verstehen, dass die betroffenen Kommunen nun Wünsche äußerten. Dennoch sprach sich Thiel auch gegen den Nachbau einzelner Elemente wie zum Beispiel von Wachtürmen aus: "Uns fehlt einfach noch das Wissen, um einen richtigen römischen Turm zu bauen."
Außerdem habe man sich gegenüber der UNESCO verpflichtet, das Original zu zeigen. Nachbauten seien etwas typisch Deutsches, begründet in der Antikenbegeisterung des 19. Jahrhunderts: "Man hat damals gezielt versucht, im Rahmen der Erziehung, der Volksbildung, anhand von Modellen im Maßstab 1:1, den Leuten zu erklären, wie die Geschichte ausgesehen hat." Das sei im Zeitalter der Computergrafik nicht mehr nötig.
Thiel sprach sich dafür aus, Museen und die Wanderwege so zu gestalten, dass Besucher unter Anleitung das Original erklärt bekommen.
Außerdem habe man sich gegenüber der UNESCO verpflichtet, das Original zu zeigen. Nachbauten seien etwas typisch Deutsches, begründet in der Antikenbegeisterung des 19. Jahrhunderts: "Man hat damals gezielt versucht, im Rahmen der Erziehung, der Volksbildung, anhand von Modellen im Maßstab 1:1, den Leuten zu erklären, wie die Geschichte ausgesehen hat." Das sei im Zeitalter der Computergrafik nicht mehr nötig.
Thiel sprach sich dafür aus, Museen und die Wanderwege so zu gestalten, dass Besucher unter Anleitung das Original erklärt bekommen.