Lilienthal: Epd muss auf journalistische Unabhängigkeit achten

Der Evangelische Pressedienst (epd) ist auf dem Markt der Nachrichtenagenturen mit qualitätvoller Berichterstattung gut aufgestellt, sagt der ehemalige epd-Redakteur Volker Lilienthal. Anlässlich des 100. Geburtstags des epd mahnt er jedoch, nicht die journalistische Unabhängigkeit aus den Augen zu verlieren.
Lilienthal war bis 2009 verantwortlicher Redakteur bei epd Medien und ist seit Juli 2009 Professor für "Praxis des Qualitätsjournalismus" an der Universität Hamburg.

Lilienthal sagte, die Kollegen müssten weiterhin genug Zeit und Freiheit für unabhängigen Journalismus haben. "Da müssen wir gucken: Wird die Kirche weiterhin bereit sein, genügend Geld für diesen guten epd zu geben?" In den letzen Jahren seien Etats für den epd gekürzt worden.

"Und je mehr sich sozusagen über den Geldhahn die Kirche bemerkbar macht, desto eher gibt es auch bei den Verantwortlichen des epd vielleicht eine Neigung, mehr zur Kirche hinzuhorchen: Was wollen die denn von uns? Und da, an diesem Punkt, an dieser Schnittstelle ist die journalistische Unabhängigkeit ein bisschen gefährdet, glaube ich, nach meinem Eindruck aus 20 Jahren."

Man müsse hier aufmerksam bleiben "und für die Unabhängigkeit des epd einstehen."

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