Licht- und Landschaftsmalerei
Zu Lebzeiten konnte Alexander Skrjabin seine »Dichtung vom Feuer« Promethée nie so hören – und vor allem sehen – wie er es sich vorgestellt hatte: Skrjabin war Synästhet, dass heißt, bestimmte Klänge sah er als Farben und Farbkombinationen. In seinem letzten vollendeten Werk, das auf dem Prometheus-Mythos vom Diebstahl des göttlichen Feuers aufbaut, versuchte er diesen Effekt für das Publikum erfahrbar zu machen.
Er komponierte nicht nur für Klavier, Chor und Orchester, sondern auch für ein Farbklavier, das er in der Partitur als "Tasteria per Luce" notierte: Jedem Ton ordnet Skrjabin dabei eine Farbe zu, und ebenso wie sich Töne zu Akkorden vereinen, mischen sich die gleichzeitig gespielten Töne zu immer anderen Farbkombinationen.
Durch die Luce-Stimme wird der exakte Lichtablauf in dem Stück festgelegt. Die obere Luce-Stimme ist die aktivere. Sie gibt jeweils den Grundton des Klangzentrums an. Die untere Stimme verläuft parallel zum Aufbau der Sinfonie. Während der Exposition steht sie für die Farbe Blau, die Durchführung erstrahlt in rotgelb und die Reprise wieder in blau.
Erst moderne Lichttechnik kann dieses ganz spezielle Instrument nachbilden und Skrjabins Werk dem Publikum so vollkommen erfahrbar machen. Mit dem riesigen Orchesterapparat von allein acht Hörnern und fünf Trompeten hinterließ der Komponist ein echtes Opus magnum.
Auch Beethovens 6. Sinfonie wird der Programmmusik zugeordnet. Inspiriert von Aufenthalten in den ländlichen Bezirken Wiens überschrieb der Komponist die einzelnen Sätze mit kurzen programmatischen Überschriften: vom Erwachen heiterer Gefühle bei der Ankunft auf dem Lande über die Szene am Bach, das Lustige Zusammensein der Landleute und Gewitter und Sturm mündet alles im 5. Satz: Hirtengesänge – Frohe und dankbare Gefühle nach dem Sturm. So ist das Werk einerseits voller tonmalerischer Elemente – unter anderem das berühmte Nachbilden von Kuckuck, Wachtel und Nachtigall in den Holzinstrumenten im 2. Satz –, andererseits scheint Beethoven, gerade in der überschwänglichen, innigen Freude des letzten Satzes, seinen Beitrag zur pantheistischen Begeisterung Anfang des 19. Jahrhunderts zu leisten.
So sollte man die Sinfonie nicht nur als heitere Landschaftsmalerei, sondern durchaus als eine Auseinandersetzung mit dem Schicksal sehen. Lebt die 5. Sinfonie noch von einem Auflehnen und Rebellieren gegen das unnachgiebige Klopfen eben dieses Schicksals, scheint jetzt eine innere Harmonie, eine Bescheidung mit dem Gegebenen postuliert zu werden. Gottes Angesicht – im Wüten des Sturms offenbar geworden – wird in Musik und Natur gleichermaßen gespiegelt.
Komische Oper Berlin
Live aus der Komischen Oper Berlin
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 ("Pastorale")
ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Der Regisseur David Marton - Ein Porträt von Bernhard Doppler
Aktuelle Musiknachrichten von Volker Michael
Die Pianistin Sarah Tysman und der Dirigent Kirill Petrenko
im Gespräch mit Stefan Lang
Alexander Skrjabin
"Promethée. Le Poème du feu" op. 60
Sarah Tysman, Klavier
Chorsolisten der Komischen Oper Berlin
Orchester der Komischen Oper Berlin
Leitung: Kirill Petrenko
Durch die Luce-Stimme wird der exakte Lichtablauf in dem Stück festgelegt. Die obere Luce-Stimme ist die aktivere. Sie gibt jeweils den Grundton des Klangzentrums an. Die untere Stimme verläuft parallel zum Aufbau der Sinfonie. Während der Exposition steht sie für die Farbe Blau, die Durchführung erstrahlt in rotgelb und die Reprise wieder in blau.
Erst moderne Lichttechnik kann dieses ganz spezielle Instrument nachbilden und Skrjabins Werk dem Publikum so vollkommen erfahrbar machen. Mit dem riesigen Orchesterapparat von allein acht Hörnern und fünf Trompeten hinterließ der Komponist ein echtes Opus magnum.
Auch Beethovens 6. Sinfonie wird der Programmmusik zugeordnet. Inspiriert von Aufenthalten in den ländlichen Bezirken Wiens überschrieb der Komponist die einzelnen Sätze mit kurzen programmatischen Überschriften: vom Erwachen heiterer Gefühle bei der Ankunft auf dem Lande über die Szene am Bach, das Lustige Zusammensein der Landleute und Gewitter und Sturm mündet alles im 5. Satz: Hirtengesänge – Frohe und dankbare Gefühle nach dem Sturm. So ist das Werk einerseits voller tonmalerischer Elemente – unter anderem das berühmte Nachbilden von Kuckuck, Wachtel und Nachtigall in den Holzinstrumenten im 2. Satz –, andererseits scheint Beethoven, gerade in der überschwänglichen, innigen Freude des letzten Satzes, seinen Beitrag zur pantheistischen Begeisterung Anfang des 19. Jahrhunderts zu leisten.
So sollte man die Sinfonie nicht nur als heitere Landschaftsmalerei, sondern durchaus als eine Auseinandersetzung mit dem Schicksal sehen. Lebt die 5. Sinfonie noch von einem Auflehnen und Rebellieren gegen das unnachgiebige Klopfen eben dieses Schicksals, scheint jetzt eine innere Harmonie, eine Bescheidung mit dem Gegebenen postuliert zu werden. Gottes Angesicht – im Wüten des Sturms offenbar geworden – wird in Musik und Natur gleichermaßen gespiegelt.
Komische Oper Berlin
Live aus der Komischen Oper Berlin
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 ("Pastorale")
ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Der Regisseur David Marton - Ein Porträt von Bernhard Doppler
Aktuelle Musiknachrichten von Volker Michael
Die Pianistin Sarah Tysman und der Dirigent Kirill Petrenko
im Gespräch mit Stefan Lang
Alexander Skrjabin
"Promethée. Le Poème du feu" op. 60
Sarah Tysman, Klavier
Chorsolisten der Komischen Oper Berlin
Orchester der Komischen Oper Berlin
Leitung: Kirill Petrenko