Leuchtfeuer gegen Bruchlandung
Endlich einmal ein klarer Text, der kein "weiter so" zulässt und nicht nach Große-Koalition-Reform-Verhinderung riecht. Mit der kleinsten-gemeinsamen –Nenner-Ideologie lässt sich Zukunft nicht gestalten und schon gar keine Vision entwickeln. Und die tut not.
Et hätt noch immer jutgegange sagt der rheinische Volksmund. Wer die Studie liest, weiß: Es wird mit Abwarten alleine nicht gut gehen. In der Politik nicht und nicht in der Kirche. Die evangelische Kirche im Rheinland zum Beispiel wird zwei Drittel ihrer Mitglieder bis 2030 verlieren, von drei Millionen auf zwei schrumpfen, wenn es so weitergeht wie bisher. Und das ist die Horrorvision, die kleine Kirchen-Apokalypse: Wenn das Kirchenschiff weiter so auf die Felswand zufährt, wird es Schiffbruch geben. Dies in der Perspektivstudie ungeschminkt beim Namen genant zu haben, ist alleine schon dankenswert.
Die Krise wahrnehmen, beim Namen nennen, ihr standhalten und dann durch neue Denkweisen und Maßnahmen überwinden. Das zeigt das so genannte Impulspapier des Rates der EKD. "In Gefahr und großer Not, bringt der Mittelweg den Tod", reimten wir in der Studentenbewegung, um zu signalisieren: neue Ideen, neue Verhältnisse braucht die Zeit. Die Not ist groß in der evangelischen Kirche und wird noch größer, aber wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch. Als hätte Hölderlin mitgereimt, besinnt sich die EKD auf die Ressourcen im Land: Das ungebrochen gute Verhältnis zur Religion weiter Kreise;das Interesse der Kinder an Religion, die neue Sehnsucht nach Spiritualität, die Suche nach verbindlichen Lebensformen gerade für die Kinder und Jugendlichen.
Und sie besinnt sich auf ihre Kernkompetenz, nämlich Seelsorge zu leisten, das Evangelium zu verkünden, der Spiritualität ein Dach überm Kopf zu geben und mit den Sakramenten das Leben der Menschen zu begleiten - von der Wiege bis zur Bahre.
Gestaltende Hoffnung gegen Horrorszenarien lautet das Gebot der Stunde. Dafür formuliert die EKD in ihrem Papier so genannte "Leuchtfeuer". Die freie Wahl der Gemeinden soll durchgehendes Prinzip werden, nicht nur in Großstädten. Nicht überall muss alles angeboten werden. Begegnungsorte des christlichen Glaubens sollen stärker als bisher Menschen aus Verschiednen Regionen versammeln; Landeskirchen sollen zusammengelegt werden – vergleichbar mit der Bundesländerfusion; Aktivitäten der Kirche müssen darauf abgeklopft werden, ob sie evangelischen Identität stiften und unverzichtbar sind.
So manches Sonderpfarramt bleibt da auf der Strecke. Und , - bester Gesichtspunkt und viel zu lange sträflich vernachlässigt: Die EKD sieht Bildungsarbeit als eines der wichtigsten Felder der kirchlichen Arbeit. Bildung schafft nämlich Solidarität und Mitleiden, Bildung schafft das Bewusstsein, dass man von Kühlschränken und Laptops nicht an der Seele gesundet.
"Leuchtfeuer" nennt die EKD solche Ziel - und Richtungsformulierungen. Aber die Mäkler und Zauderer stehen schon Spalier. Von "Tabubruch" wird geredet, von "nicht machbar" und von "Herrschaftsphantasien" der Kirchenzentrale in Hannover. Was in der schwierigen Bruchlandungssituation, in der sich die EKD befindet, wenn keiner das Ruder herumwirft und in einen neuen Hafen fährt, doch nur eines deutlich macht: Am Fuße des Leuchtfeuers ist kein Licht. Also lasst uns auf die Leuchtfeuer schauen und nicht jenen vertrauen, die sich im Schatten eingerichtet haben.
Die Krise wahrnehmen, beim Namen nennen, ihr standhalten und dann durch neue Denkweisen und Maßnahmen überwinden. Das zeigt das so genannte Impulspapier des Rates der EKD. "In Gefahr und großer Not, bringt der Mittelweg den Tod", reimten wir in der Studentenbewegung, um zu signalisieren: neue Ideen, neue Verhältnisse braucht die Zeit. Die Not ist groß in der evangelischen Kirche und wird noch größer, aber wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch. Als hätte Hölderlin mitgereimt, besinnt sich die EKD auf die Ressourcen im Land: Das ungebrochen gute Verhältnis zur Religion weiter Kreise;das Interesse der Kinder an Religion, die neue Sehnsucht nach Spiritualität, die Suche nach verbindlichen Lebensformen gerade für die Kinder und Jugendlichen.
Und sie besinnt sich auf ihre Kernkompetenz, nämlich Seelsorge zu leisten, das Evangelium zu verkünden, der Spiritualität ein Dach überm Kopf zu geben und mit den Sakramenten das Leben der Menschen zu begleiten - von der Wiege bis zur Bahre.
Gestaltende Hoffnung gegen Horrorszenarien lautet das Gebot der Stunde. Dafür formuliert die EKD in ihrem Papier so genannte "Leuchtfeuer". Die freie Wahl der Gemeinden soll durchgehendes Prinzip werden, nicht nur in Großstädten. Nicht überall muss alles angeboten werden. Begegnungsorte des christlichen Glaubens sollen stärker als bisher Menschen aus Verschiednen Regionen versammeln; Landeskirchen sollen zusammengelegt werden – vergleichbar mit der Bundesländerfusion; Aktivitäten der Kirche müssen darauf abgeklopft werden, ob sie evangelischen Identität stiften und unverzichtbar sind.
So manches Sonderpfarramt bleibt da auf der Strecke. Und , - bester Gesichtspunkt und viel zu lange sträflich vernachlässigt: Die EKD sieht Bildungsarbeit als eines der wichtigsten Felder der kirchlichen Arbeit. Bildung schafft nämlich Solidarität und Mitleiden, Bildung schafft das Bewusstsein, dass man von Kühlschränken und Laptops nicht an der Seele gesundet.
"Leuchtfeuer" nennt die EKD solche Ziel - und Richtungsformulierungen. Aber die Mäkler und Zauderer stehen schon Spalier. Von "Tabubruch" wird geredet, von "nicht machbar" und von "Herrschaftsphantasien" der Kirchenzentrale in Hannover. Was in der schwierigen Bruchlandungssituation, in der sich die EKD befindet, wenn keiner das Ruder herumwirft und in einen neuen Hafen fährt, doch nur eines deutlich macht: Am Fuße des Leuchtfeuers ist kein Licht. Also lasst uns auf die Leuchtfeuer schauen und nicht jenen vertrauen, die sich im Schatten eingerichtet haben.