Letztes Interview mit James Last

"Es hat immer Spaß gemacht, mein Leben"

Der Bandleader, Arrangeur, Musikproduzent und Komponist James Last bei einem seiner letzten Auftritte.
Der Bandleader, Arrangeur, Musikproduzent und Komponist James Last bei einem seiner letzten Auftritte. © Roland Popp / dpa
10.06.2015
James Last ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Wir senden ein Interview mit dem legendären Big-Band-Leader, in dem er auf sein Leben zurückschaut. Er bedauerte, nicht auch mal mit Metallica aufgetreten zu sein und sagte: "Ich bin im Grunde meines Herzens ein Rock’n’Roller."
Als James Last wurde der gebürtige Bremer Hans Last zu einem globalen Phänomen: mehr als 60 Jahre stand der Musiker auf der Bühne, zunächst als Jazzbassist, dann als weltweit erfolgreicher Arrangeur, Komponist und Bandleader. Am Dienstag ist James Last in seiner Wahlheimat Florida gestorben.
Erinnerungen an die Heeresmusikschule
Dem Deutschlandradio Kultur gab er zuletzt im April 2013 ein längeres Interview, das Sie hier nochmal hören können. Last zeigt sich dort als ungebrochen leidenschaftlicher Musiker, der es auch mit 84 Jahren liebte, auf Tournee zu gehen.
Last erinnert sich an seine Anfänge als Berufsmusiker zum Kriegsende bei der Heeresmusikschule und an erste Auftritte in den Clubs des US-Militärs als Jazz-Musiker. Sein riesiges Talent als Arrangeur hatte sich schon in den 50er-Jahren herumgesprochen. Der NDR verpflichtete ihn in Festanstellung als Arrangeur, doch Last kündigte bald schon wieder, weil er um seine Kreativität fürchtete. Den Durchbruch bescherte ihm dann in den 60er-Jahren sein "Happy Sound", in dem er bekannte Schlager als Orchesterversionen neu aufnahm.
Bewunderung für Heavy Metal
Im Interview erzählt Last, wie Elvis Presley eine seiner Komposition nachsang. Gerne wäre der Bassist Hans Last auch mal mit Metallica und Guns & Roses aufgetreten. "Ich bewunderte, wie die jungen Leute mit den Rhythmusinstrumenten umgingen, das ist klasse", sagte James Last im Interview mit Deutschlandradio Kultur.
Die Zukunft für große Big-Bands sah Last skeptisch. Es gebe keine großen Studios mehr, die Konkurrenz von Musik aus dem Computer sei groß. "Es wird immer schwieriger", so Last im Deutschlandradio Kultur. "Man müsste sich nochmal etwas Besonderes einfallen lassen, um in die Charts zu kommen." Das war ihm nicht mehr vergönnt.
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