Letzter Ausweg Insolvenz

Von Mirko Tomic |
"Insolvenz? Kein Problem! Man ist seine Schulden los, und der Betrieb läuft weiter." So oder so ähnlich klingt es, wenn Politiker dazu raten, Betriebe in die Pleite gehen zu lassen. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Denn bei einer Insolvenz verlieren die Gläubiger oft ihr gesamtes Geld. Und auch die Mitarbeiter zahlen einen hohen Preis.
Das Beispiel eines saarländischen Autozulieferers zeigt, was eine Insolvenz für die Mitarbeiter bedeutet. Über Monate wurde die Arbeit eines Insolvenzverwalters begleitet. Von der ersten Betriebsversammlung bis zum Abschluss eines Kaufvertrages, der von den verbliebenen Beschäftigten erhebliche Einschnitte verlangt.

Besonders interessant: Vor noch nicht allzu langer Zeit hatte der Betrieb noch zum MAGNA-Konzern gehört, mit mehreren Hundert Beschäftigten. Was daraus geworden ist, nachdem MAGNA entschieden hatte, sich von dem Unternehmen zu trennen? Viel ist nicht mehr übrig.

Deutlich wird, wie wenig Einfluss die Arbeitnehmer und Betriebsräte haben, wenn die Geschäftsführung versagt hat und der Insolvenzverwalter im Haus ist. In Zeiten der Krise können potenzielle Aufkäufer fast jede Bedingung diktieren, um ihre Rendite zu steigern. Und davon machen sie reichlich Gebrauch.