„Let me entertain you“

Von Martin Risel |
Sein weltweit einziges Konzert zur neuen CD „Intensive Care“ wird der britische Popsänger Robbie Williams am 9. Oktober im Berliner Velodrom geben. Die Karten waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Er ist die Show. Sein Motto: „Let me entertain you“.
An Selbstbewusstsein kein Mangel. Robert Peter Williams, geboren 1974 bei Manchester. Die Mutter meldet den 15-Jährigen zum Casting an, sie sieht in ihm das Entertainertalent des Vaters. Robbie verlässt die Schule ohne Abschluss zugunsten der bald erfolgreichsten aller Casting-Bands.

Bei „Take that“ ist er der Clown, darf nicht neben dem Hauptsänger tanzen, nur dahinter. Nach 20 Millionen verkauften Alben sind Band und Fans entsetzt, als der Frauenschwarm 1995 geht.

Der Ruf als Ex-Boygroup-Tänzer ebnet den Weg zum ernsthaften Musiker nicht automatisch. Selbstzweifel, Ängste und Misstrauen treiben Williams in Alkohol- und Drogenexzesse und samt Skandalen in die Klatschspalten. Ende 1997 der Durchbruch mit „Angels“.

Der neue Superstar bekommt den höchstdotierten britischen Plattenvertrag, 127 Millionen Euro, die Total-Vermarktung beginnt. Robbie Williams ist im Gespräch als Queen-Sänger, für die Hauptrolle einer „Saturday night fever“-Neuverfilmung und als neuer James Bond.

2001 versucht sich der Popsänger als Entertainer wie Frank Sinatra – und überzeugt Plattenfirma wie Musikwelt mit einem Swingalbum. Die „Cosmopolitan“ nennt ihn „the sexiest man alive“, nach vielen Affären soll Williams gerade mal wieder verliebt sein – in ein Stripmodel.

Ihn lieben die Massen: Fast 400.000 Fans an drei Abenden in England – live at knebworth wird vor 2 Jahren zum Dokument des Pop-Phänomens Robbie Willams. Er ist die Show, Motto „Let me entertain you“.

Außer in den USA ist er DER Pop-Unterhalter par excellence. 35 Millionen verkaufte Alben weltweit, in Deutschland waren alle Nr. 1. Sicher ab 24. Oktober auch das neue „Intensive care“. Die erste Single: „Tripping“.

Das Gespräch zum Thema „Das Phänomen Robbie Williams“ mit dem Musikkritiker Tobias Rapp können Sie in der rechten Spalte als Audio hören.