Leonard Cohen

Ein schöner Verlierer

Leonard Cohen trägt ein helles Hemd, darüber eine dunkle Weste, außerdem einen Hut und schaut in die Kamera.
Leonard Cohen bei einem Auftritt in Nimes (Frankreich) im Jahr 2009 © picture alliance /dpa /EPA /Yoan Valat
Von Paul Stänner · 10.11.2017
Man kennt ihn als melancholischen Sänger, weniger als Romancier, obwohl Cohen damit seine kreative Laufbahn begonnen hatte. "Schöne Verlierer" hieß ein Roman von Leonard Cohen aus dem Jahr 1963. Der Titel scheint fast wie ein Leitmotiv über dem musikalischen und literarischen Werk von Leonard Cohen zu schweben.
Er war enorm erfolgreich, schien sich aber nie als Gewinner zu fühlen. Leonard Cohen war ein Künstler, der sich keiner Mode unterwarf. Wer in jungen Jahren zu 'Marianne' griechischen Wein trank (denn das Lied war auf der Insel Hydra geschrieben worden), konnte in reifen Jahren bei 'Hallelujah' darüber nachsinnen, ob es nicht vielleicht doch einen Gott gibt.
Aber selbst in der Generation, der Cohen als melancholischen Sänger vertraut war, war er als Romancier kaum bekannt, obwohl er damit seine kreative Laufbahn begonnen hatte. Sänger wollte er eigentlich nur werden, um das Geld für seine Schriftstellerei zusammen zu bekommen. Es kam ein wenig anders, aber nicht ganz. Eine Würdigung Leonard Cohens als Literat - ein Jahr nach seinem Tod.
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