Christoph Ransmayr

Über die Gefahr von Literaturpreisen

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Der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr bei der Romy Akademiepreisverleihung im April 2019 in Wien.
Hat schon viele Preise gewonnen: der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr. © Karl Schöndorfer/ www.picturedesk.com/dpa/ picture-alliance
Moderation: Stephan Karkowsky |
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Für den österreichischen Schriftsteller Christoph Ransmayr sind Literaturpreise eher eine Bedrohung. Er selbst wurde bereits oft ausgezeichnet und sagt, er habe für die Verleihungen seine ganz eigene Form gefunden.
Literaturpreise vergleicht der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr mit dem Lottospiel. Beides habe ihn nie interessiert, sagt er.

Allerdings widmet sich sein neuer Erzählband "Arznei gegen die Sterblichkeit" der Dankesrede, an die Ransmayr ganz besondere Ansprüche stellt. Er nutze seine eigenen Dankesreden, um Geschichten zu erzählen, sagte Ransmayr im Deutschlandfunk Kultur. Dabei habe er die Anwesenden bei solchen Verleihungen nie angesprochen, sondern ihnen eine Geschichte erzählt. Der Dank in solchen Reden bestehe nicht allein in der Unterhaltung, mit der man sich bei seinem Publikum bedanke, sondern auch darin, dass man die Menschen, um die es bei diesem Dank geht, auf die Ebene des Erzählens hebe.
Seine Distanz zu Preisen und Preisvergaben begründet Ransmayr damit, dass er die Form von Öffentlichkeit, die durch solche Preisvergaben entstehen, als eine Art Bedrohung seiner Arbeit empfinde. Ransmayr betont aber auch, dass er sich trotz seiner sehr klaren Distanz zu Literaturpreisen mit den ausgezeichneten Autoren freue, wenn diese Preisträger ihm nahe seien.

(sru)
Auf Wunsch des Interviewpartners haben wir die Abschrift des Interviews entfernt. Sie finden hier eine schriftliche Zusammenfassung des Gesprächs und das Interview zum Hören.

Christoph Ransmayr: "Arznei gegen die Sterblichkeit. Drei Geschichten zum Dank"
S. Fischer Verlag 2019
64 Seiten, 12 Euro

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