Leidenschaftlich

14.01.2014
Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und sein künstlerischer Leiter Marek Janowski beginnen das musikalische Jahr 2014 am 14. Januar mit einem Konzert in der hauptstädtischen Philharmonie. Zu hören sein wird das Violinkonzert von Alban Berg ("Dem Andenken eines Engels"), das der Komponist in Gedenken an die im 20. Lebensjahr verstorbene Manon Gropius schrieb.
Mit deren Mutter Alma Mahler-Werfel war er gut bekannt und zeigte sich zutiefst erschüttert über das Schicksal des jungen Mädchens. In seinem Konzert verband der Komponist das moderne Tondenken vom Anfang des 20. Jahrhunderts mit einer betörenden Sinnlichkeit.
Im Konzert des RSB übernimmt den solistischen Part der amerikanische Geiger Gil Shaham. Als Kind zog er mit seinen Eltern nach Israel, wo er an der Violine ausgebildet wurde und bereits mit zehn Jahren als Solist bei mehreren Orchestern debütierte. Weiterführende Studien führten ihn zurück in die USA, wo er noch heute lebt. 2008 gewann er den renommierten Avery Fisher Preis und wurde 2012 von "Musical America" zum Instrumentalisten des Jahres gekürt.
In der zweiten Konzerthälfte führen Marek Janowski und das RSB die Sinfonie Nr. 1 c-Moll von Johannes Brahms auf. Der Komponist ließ seinen sinfonischen Erstling über Jahre hinweg selbstkritisch reifen, bevor er sich an die Veröffentlichung wagte. Das Ergebnis kann sich allerdings hören lassen, es sprüht vor Energie und Leidenschaft. Brahms gelang die Gratwanderung zwischen der Wahrung der Tradition in der Nachfolge Beethovens und einer umsichtigen Erneuerung der Gattung Sinfonie.
Live aus der Philharmonie Berlin

Alban Berg
Konzert für Violine und Orchester
"Dem Andenken eines Engels"

ca. 20:40 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68

Gil Shaham, Violine
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Marek Janowski