Lecker Steak von Moby Dick
Japan steht wegen des Walfangs international in der Kritik. Und in Tokio stehen zwei Aktivisten von Greenpeace vor Gericht, weil sie Walfleisch gestohlen haben, um auf den illegalen Handel mit Walfleisch aufmerksam zu machen. Aber in der japanischen Öffentlichkeit nimmt kaum jemand davon Notiz.
Zwei Aktivisten von Greenpeace stehen derzeit in Tokio vor Gericht, weil sie Walfleisch gestohlen haben - angeblich um auf den illegalen Handel mit Walfleisch aufmerksam zu machen. Aber in der japanischen Öffentlichkeit nimmt kaum jemand davon Notiz. Die Auseinandersetzungen im Südpazifik zwischen der Walfangflotte Japans und den Booten der Sea Shepherd sorgte kurzzeitig für Schlagzeilen, als es zur Kollision kam und das Schiff, die Ady Gil sank.
Hausfrau: "Wie ich haben viele während ihrer Kindheit Walfleisch gegessen. Das war ganz normal. Deshalb ist es schwer zu verstehen, warum das jetzt auf einmal so ein großes Problem geworden ist."
1987 hatte sich Japan auf Druck der USA dem internationalen Moratorium angeschlossen und kommerziellen Walfang eingestellt. Seitdem nutzt das Land ein Schlupfloch in der Vereinbarung, das Walfang zu wissenschaftlichen Zwecken zulässt. Und so wurden von japanischen Fischern, staatlich gefördert, bis zu 1000 Tiere im Jahr erlegt. Hideki Morunuki vom japanischen Fischerei- und Landwirtschaftsministerium erklärt warum.
Morunuki: "Japaner haben traditionell Walfleisch gegessen. Heute leider nicht mehr so viel. Der jetzige Walfang aus wissenschaftlichen Zwecken dient ja nicht mehr der Befriedigung der Nachfrage nach Walfleisch, sondern um nachzuweisen, zum einen dass es wieder ausreichend Wale gibt, deren Anzahl einen kommerziellen Fang erlaubt. Und zum andern um diese Ressource des Meeres besser zu verstehen und verwalten zu können."
Das Fleisch der aus wissenschaftlichen Zwecken getöteten Tiere landet dennoch in den Supermärkte oder bei den wenigen, verbliebenen Walfleisch-Restaurants. Über 4000 Tonnen lagern angeblich in den japanischen Kühlhäusern.
Das möchte Haku Nakada ändern. Er ist Vorsitzender des Geishoku-labo, einer Einrichtung, die sich im Auftrag des japanischen Fischerei- und Landwirtschaftsministeriums, um die Verbreitung von Walfleisch kümmert.
"Wir haben dieses Projekt zum Laufen gebracht, weil wir wieder Walfleisch von besserer Qualität anbieten können und weil die Gerichte einfach zu unserer Geschichte gehören. Die Genossenschaft verkauft Walfleisch in kleineren Einheiten und die Kontrolle, wie das Fleisch vorher gelagert wurde, ist deutlich verbessert worden."
30 kleine Restaurants haben sich in Noge dem Projekt angeschlossen. Der Stadtteil von Yokohama war nach dem Zweiten Weltkrieg bekannt für seine Walfleisch-Restaurants. Damals hatten die Allierten-Besatzer wegen der schlechten Versorgungslage in Japan sehr schnell den Walfang wieder zugelassen.
Jetzt will man an diese Tradition anknüpfen. Die Köche der Restaurants in Noge können von der Genossenschaft Walfleisch in kleinen Mengen, ab 250 Gramm für umgerechnet 1000 Yen, derzeit 8 Euro, bestellen. So bleibt das Angebot frisch.
"Seit zwei Jahren biete ich jetzt wieder Walfleisch an. Hier war ja früher eine richtige, kujira-cho, eine Walfisch-Straße. Die Leute hatten alle irgendetwas mit dem Wal zu tun. Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Ich habe von klein auf Walfleisch zu essen bekommen – auch in der Schule. Eine Zeit lang war es kaum möglich, frisches Walfleisch zu kaufen. Das geht jetzt wieder und deshalb kann ich auf meiner Speisekarte Walfleisch anbieten."
Haku Nakada weiß um die internationale Kontroverse in Sachen Walfang und wirbt um Verständnis für die Sichtweise Japans.
"Es gibt bei ganz vielen Dingen ein Pro und Contra. Wir wollen mit unserer Aktion keine anderen Menschen belästigen. Wir machen das hier alles im Rahmen der Regeln und Möglichkeiten. Das Fleisch ist eben da und sollte, wenn es schon einmal gefangen wurde, nicht einfach weggeschmissen werden.
Und wir versuchen, die Esskultur der Menschen in Japan aufrechtzuerhalten. Es ist aber nicht so, dass das ein richtiges Geschäftsmodell ist, dass auf Wachstum ausgelegt ist. Es wird sich immer im kleinen Rahmen bewegen. Wir wollen diese geringe Menge nutzen, um so ein Stück japanischer Kultur zu erhalten."
Hausfrau: "Wie ich haben viele während ihrer Kindheit Walfleisch gegessen. Das war ganz normal. Deshalb ist es schwer zu verstehen, warum das jetzt auf einmal so ein großes Problem geworden ist."
1987 hatte sich Japan auf Druck der USA dem internationalen Moratorium angeschlossen und kommerziellen Walfang eingestellt. Seitdem nutzt das Land ein Schlupfloch in der Vereinbarung, das Walfang zu wissenschaftlichen Zwecken zulässt. Und so wurden von japanischen Fischern, staatlich gefördert, bis zu 1000 Tiere im Jahr erlegt. Hideki Morunuki vom japanischen Fischerei- und Landwirtschaftsministerium erklärt warum.
Morunuki: "Japaner haben traditionell Walfleisch gegessen. Heute leider nicht mehr so viel. Der jetzige Walfang aus wissenschaftlichen Zwecken dient ja nicht mehr der Befriedigung der Nachfrage nach Walfleisch, sondern um nachzuweisen, zum einen dass es wieder ausreichend Wale gibt, deren Anzahl einen kommerziellen Fang erlaubt. Und zum andern um diese Ressource des Meeres besser zu verstehen und verwalten zu können."
Das Fleisch der aus wissenschaftlichen Zwecken getöteten Tiere landet dennoch in den Supermärkte oder bei den wenigen, verbliebenen Walfleisch-Restaurants. Über 4000 Tonnen lagern angeblich in den japanischen Kühlhäusern.
Das möchte Haku Nakada ändern. Er ist Vorsitzender des Geishoku-labo, einer Einrichtung, die sich im Auftrag des japanischen Fischerei- und Landwirtschaftsministeriums, um die Verbreitung von Walfleisch kümmert.
"Wir haben dieses Projekt zum Laufen gebracht, weil wir wieder Walfleisch von besserer Qualität anbieten können und weil die Gerichte einfach zu unserer Geschichte gehören. Die Genossenschaft verkauft Walfleisch in kleineren Einheiten und die Kontrolle, wie das Fleisch vorher gelagert wurde, ist deutlich verbessert worden."
30 kleine Restaurants haben sich in Noge dem Projekt angeschlossen. Der Stadtteil von Yokohama war nach dem Zweiten Weltkrieg bekannt für seine Walfleisch-Restaurants. Damals hatten die Allierten-Besatzer wegen der schlechten Versorgungslage in Japan sehr schnell den Walfang wieder zugelassen.
Jetzt will man an diese Tradition anknüpfen. Die Köche der Restaurants in Noge können von der Genossenschaft Walfleisch in kleinen Mengen, ab 250 Gramm für umgerechnet 1000 Yen, derzeit 8 Euro, bestellen. So bleibt das Angebot frisch.
"Seit zwei Jahren biete ich jetzt wieder Walfleisch an. Hier war ja früher eine richtige, kujira-cho, eine Walfisch-Straße. Die Leute hatten alle irgendetwas mit dem Wal zu tun. Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Ich habe von klein auf Walfleisch zu essen bekommen – auch in der Schule. Eine Zeit lang war es kaum möglich, frisches Walfleisch zu kaufen. Das geht jetzt wieder und deshalb kann ich auf meiner Speisekarte Walfleisch anbieten."
Haku Nakada weiß um die internationale Kontroverse in Sachen Walfang und wirbt um Verständnis für die Sichtweise Japans.
"Es gibt bei ganz vielen Dingen ein Pro und Contra. Wir wollen mit unserer Aktion keine anderen Menschen belästigen. Wir machen das hier alles im Rahmen der Regeln und Möglichkeiten. Das Fleisch ist eben da und sollte, wenn es schon einmal gefangen wurde, nicht einfach weggeschmissen werden.
Und wir versuchen, die Esskultur der Menschen in Japan aufrechtzuerhalten. Es ist aber nicht so, dass das ein richtiges Geschäftsmodell ist, dass auf Wachstum ausgelegt ist. Es wird sich immer im kleinen Rahmen bewegen. Wir wollen diese geringe Menge nutzen, um so ein Stück japanischer Kultur zu erhalten."