Revolte und Freiheit

Leben und Kunst der Surrealistin Toyen in Prag und Paris

56:50 Minuten
Toyen Gemälde in der "Dreaming Rebel" Ausstellung in der Nationalgalerie in Prag. Eine Person mit Hut betrachtet die Bilder.
Wie konnte eine der wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts derart in Vergessenheit geraten? © imago / CTK Photo
Von Olga Hochweis · 13.02.2022
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60 Jahre lang kreativ, lehnte Toyen schon mit dem genderneutralen Künstlernamen jegliche Kategorien ab. Ihr radikal poetisches Werk kennzeichnen Mut, Grenzüberschreitung und die Vielfalt von Identitäten und Wirklichkeiten. Sie war ihrer Zeit weit voraus.
Auf Man Rays berühmten Fotos des Pariser Surrealisten-Kreises sitzt Toyen immer in der ersten Reise – und doch geriet eine der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts in Vergessenheit. Auch in Fachkreisen blieb sie lange Zeit ein großes Rätsel. Auf Initiative der Hamburger Kunsthalle erlebt das Werk der gebürtigen Pragerin die längst überfällige Wiederentdeckung.
Ihr umfangreiches Oeuvre – Malerei, Zeichnung, Illustration, Druckgrafik und Collage –wurde und wird erstmals außerhalb Tschechiens gezeigt. Über einen Zeitraum von sieben Jahren hat die Hamburger Kuratorin Annabelle Görgen-Lammers das Mega-Projekt mit ihren beiden Kolleginnen in Prag und Paris auf den Weg gebracht. Alle drei kommen zu Wort in der Annäherung an eine faszinierende Persönlichkeit.
Nezval, André Breton, Jacqueline Breton (Lamba) und Toyen, 1939.
Nezval, André Breton, Jacqueline Breton (Lamba) und Toyen, 1939© imago / Photo12 / Archives Snark

"Im Kinosaal des Lebens betrachte ich die Leinwand meines Gehirns"

Hinzu kommen zahlreiche Erinnerungen von Weggefährten und Freunden, die sich an die ungekrönte Königin der Prager Zwischenkriegs-Avantgarde ebenso erinnern wie an die passionierte Kinogängerin, Flaneurin und Jazz-Liebhaberin Toyen in Paris. Erotik und Freundschaft, die Liebe zu Imagination und Illusion – all das kennzeichnet auch den Mensch Toyen.
Gefragt nach einem Gegenstand, der sie charakterisiere, nannte sie die Leinwand und schrieb: „Im Kinosaal des Lebens betrachte ich die Leinwand meines Gehirns.“

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