Laumann fordert "aktivierende Sozialpolitik"
In der Debatte um sozial benachteiligte Schichten in Deutschland hat der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft der CDU, Karl-Josef Laumann, sowohl Korrekturen bei der Förderung bildungsferner Schichten als auch bei Hartz IV gefordert. Es sei eine "aktivierende Sozialpolitik" notwendig, sagte der nordrhein-westfälische Arbeitsminister im Deutschlandradio Kultur.
In den vergangenen Jahren sei sehr viel Geld, 650 Milliarden Euro, ausgegeben worden für eine "Arbeitslosenverwaltungsindustrie". Doch die Teilhabe an Arbeit und Bildung von sozial benachteiligten Menschen sei nicht gelungen. Integration in die Gesellschaft funktioniere vor allem über Arbeit.
Selbstkritisch fügte er hinzu: "Ich glaube, alle sind ein bisschen gleichgültig geworden, dass wir sehr viele Kinder in der Grundsicherung haben und wir wissen seit Jahren, dass Kinder in der Grundsicherung erheblich schlechtere Lebenschancen haben als diejenigen, die in anderen Verhältnissen aufwachsen."
Laumann sprach sich dafür aus, nochmals über Kombilöhne nachzudenken. "Wir haben doch Menschen in Deutschland, die werden zu hiesigen Lohnbedingungen, weil ihre Produktivität so gering ist, nie wieder Arbeit in Deutschland finden." Zu den wichtigsten Maßnahmen gehöre auch Sprachförderung schon für kleine Kinder.
Das andere Problem sei, dass die Arbeiterschicht in der Industrie panische Angst vor Hartz IV habe. Jemand, der 30 Jahre Beiträge und Steuern gezahlt habe, werde nach zwölf Monaten Arbeitslosigkeit unter Umständen genauso behandelt "wie ein 22-Jähriger Alkoholiker". Da habe man große Fehler gemacht. Notwendig sei hingegen ein Arbeitslosengeld gestaffelt nach der Beschäftigungsdauer und eine andere Berücksichtigung von Vermögensanlagen zur Altersvorsorge, sagte Laumann.
Er wolle nicht dem Vorwurf zustimmen, dass der ehemalige Kanzler Gerhard Schröder verantwortlich für die derzeitige Situation sei. "Es war ein Zeitgeist, der damals herrschte – im Übrigen nicht nur in der SPD." Auch lehne er den Begriff Unterschicht ab, denn jeder Mensch sei in seiner Würde gleich, egal ob er Leistungsträger sei oder zu den denjenigen gehöre, die es zurzeit sehr schwer hätten.
Selbstkritisch fügte er hinzu: "Ich glaube, alle sind ein bisschen gleichgültig geworden, dass wir sehr viele Kinder in der Grundsicherung haben und wir wissen seit Jahren, dass Kinder in der Grundsicherung erheblich schlechtere Lebenschancen haben als diejenigen, die in anderen Verhältnissen aufwachsen."
Laumann sprach sich dafür aus, nochmals über Kombilöhne nachzudenken. "Wir haben doch Menschen in Deutschland, die werden zu hiesigen Lohnbedingungen, weil ihre Produktivität so gering ist, nie wieder Arbeit in Deutschland finden." Zu den wichtigsten Maßnahmen gehöre auch Sprachförderung schon für kleine Kinder.
Das andere Problem sei, dass die Arbeiterschicht in der Industrie panische Angst vor Hartz IV habe. Jemand, der 30 Jahre Beiträge und Steuern gezahlt habe, werde nach zwölf Monaten Arbeitslosigkeit unter Umständen genauso behandelt "wie ein 22-Jähriger Alkoholiker". Da habe man große Fehler gemacht. Notwendig sei hingegen ein Arbeitslosengeld gestaffelt nach der Beschäftigungsdauer und eine andere Berücksichtigung von Vermögensanlagen zur Altersvorsorge, sagte Laumann.
Er wolle nicht dem Vorwurf zustimmen, dass der ehemalige Kanzler Gerhard Schröder verantwortlich für die derzeitige Situation sei. "Es war ein Zeitgeist, der damals herrschte – im Übrigen nicht nur in der SPD." Auch lehne er den Begriff Unterschicht ab, denn jeder Mensch sei in seiner Würde gleich, egal ob er Leistungsträger sei oder zu den denjenigen gehöre, die es zurzeit sehr schwer hätten.