Laubfroschkrieger contra gelbe Krake

Gesehen von Anke Leweke |
Superheld im grünen Kampfanzug im Kampf gegen das Böse - und das fern jeder Ironie. Beim neuen Film von Martin Campbell möchte man am liebsten aus dem Kinosessel fliehen.
Manchmal möchte man am liebsten nur noch die Flucht ergreifen. Manchmal fühlt man sich im Kinosessel einfach nicht ernst genommen. Schon die Handlung von "Green Lantern" verursacht Kopfschütteln. Man muss an ein Brettspiel mit Fantasy-Figuren denken: Die Grün tragenden Wesen, die aus allen Planeten unserer Galaxie kommen, sind unerschrockene Krieger.

Die hässliche gelbe Krake bringt das Unheil, sie gilt es zu eliminieren. Nun wird ausgerechnet ein Mensch, diese unterentwickelte Rasse, auserwählt, den Kampf gegen das Böse anzutreten. Es handelt sich um den Playboy und Kampfpiloten Hal. Er bekommt von einem Alien einen grün funkelnden Ring überreicht, der ihm seltsame Kräfte verleiht. Allerdings sieht Hal in seinem grünen Kampfanzug wie ein Laubfrosch aus. Natürlich muss er erst einmal lernen, mit seiner Macht umzugehen.

Allerdings mag man diese "Überwinde Deine Angst"-Sprüche, dieses Gerede um den Auserwählten nicht mehr hören. Fern jeder Ironie wird es vorgetragen, sodass der Film noch nicht einmal unfreiwillig komisch wird. Auch die computergenerierten Bilder ferner Galaxien können den Zuschauer nicht trösten. Diese Welten und ihre Bewohner bekommen kein Leben eingehaucht, wirken wie bestellt aus einem Musterkatalog für außerirdische Lebensformen.

Und warum soll man außerdem noch lange 114 Minuten, diese schwere 3D-Brille tragen, wenn man doch nie das Gefühl hat, sich im Weltall zu befinden?

USA 2011; Regie: Martin Campbell; Hauptdarsteller: Ryan Reynolds, Blake Lively, Peter Sarsgaard; 114 Minuten